Home Office Blues and Vibes

 



Es ist 12:30 und mein letzter Call des morgens neigt sich dem Ende zu. Mein Magen knurrt und die Kaffeetasse ist auch schon wieder leer. Bei einem genaueren Blick an mir runter, stelle ich fest, dass ich immer noch die gleiche Jogginghose trage wie auch schon die letzten Tage und mein T-Shirt einen Fleck des letzten Nutella-Brotes ziert.

Ein ganz normaler Donnerstag also in Zeiten des Home Office. Ich erhebe mich von meinem Stuhl und brauche erstmal 2 Minuten bis meine eingeschlafenen Beine und Füße mich überhaupt tragen wollen. Der Wechsel zwischen dem Esszimmerstuhl und dem quietschgrünen Gymnastikball funktioniert auch eher mäßig. Den Sitzball habe ich mir von meiner Schwester geliehen, da mir auf unseren alten Esszimmerstühlen der Rücken schreiend signalisiert hat, er mache das nicht mehr länger mit und ich wäre keine 20 mehr (halte ich übrigens für ein Gerücht)!

Der Ball ist aber eher so semi toll. Man braucht erstmal fast 5 Minuten bis man die richtige Sitzposition gefunden hat. Bis man diese erreicht hat ist man entweder mehrmals fast hinten übergekippt oder hat mit dem Mund die Tischplatte geküsst. Außerdem irritiert es bei Videocalls manchmal den gegenüber, wenn man im gleichen monotonen Rhythmus auf und ab bounced und federt. Was ja in erster Linie nicht mein Problem ist, mich beruhigt das swingen eher.

Richtig unangenehm wird es jedoch bei wärmeren Temperaturen, wenn man elegant von dem Ball wieder runter will aber kurze Hosen trägt. Man klebt nämlich förmlich am Ball fest und das los lösen ist gar nicht so einfach und auch nicht schmerzlos. Es erinnert ein bisschen an Haarentfernung mit Heißwachs nur langsamer...........übrigens nur eines der wenigen Probleme, die mich aktuell begleiten.

Meine Durchblutung in den Beinen ist zurück, ich kann mich wieder bewegen. Mit einem erleichterten "plopp" ziehe ich mir erstmal meine Kopfhörer aus den Ohren. Meine Gehörgänge sind mittlerweile so immens geweitet es könnte dort bequem eine Boing 747 landen. Man hört auch gleich viel mehr und besser! Kopfhörer sind aber lebensnotwendig, da ich ja nun mal nicht allein in der Wohnung bin. Und da ich das Individuum mit befristetem Home Office bin (mittlerweile auch seit fast 1 1/2 Jahren aber hey.....) habe ich nicht das elegante und ruhige Bürozimmer zur Verfügung sondern sitze direkt neben Couch und Esstisch im Wohnzimmer. Äußerst praktisch, wenn man zwischen den Meetings ein Power Nap machen möchte.....oder auch mehrere. Man muss nur den Weg zurück zum Schreibtisch finden.......irgendwann.

Es wird Zeit für einen weiteren Kaffee und eventuell auch für die erste Mahlzeit des Tages. Denn auch, dass ist etwas was ich im Home Office erlebt habe, ich vergesse zu essen. Und irgendwann stelle ich fest, dass was da so komische Geräusche macht ist tatsächlich mein Bauch und der hat Hunger. Ich trete also meine Reise in die Küche an. Der einzige Ort übrigens wo ich tagsüber die minimale Chance habe meinen Freund zu treffen und ihm eventuell kurz ein oder zwei Worte zu entlocken. Die Kaffeemaschine bringt uns alle zusammen früher oder später. Auf dem Weg in die Küche komme ich an unserem großen Spiegel im Schlafzimmer vorbei und dort sehe ich zum ersten Mal an diesem Tag, was meine Gesprächspartner in den letzten Videocalls zu sehen bekommen haben. Kein Wunder, dass ich gefragt wurde ob ich schlecht geschlafen habe oder es mir nicht gut gehe. Meine Haare sehen aus, als hätte ein Vogel darin genistet und gewaschen werden müssten diese auch mal wieder. Die Phase des "entfetten" die irgendwann alle in dieser Pandemie wohl mal hatten ist eigentlich bei mir vorbei aber irgendwie schleicht es sich gerade wieder ein. Ich bin ziemlich blass, was eigentlich gar nicht zu mir und meiner immer leicht gebräunten Haut passt. Muss wohl daran liegen, dass wir wieder bis 0 Uhr Netflix geschaut haben und die Nacht recht kurz war. Immerhin habe ich diesmal am Vorabend den Rotwein weggelassen......scheint nicht wirklich geholfen zu haben. Memo an mich......kein Alkohol ist auch keine Option!

Ich sehe aus wie eine aus den Hartz 4 Sendungen die man früher immer auf der Couch geschaut hat, wenn man krank geschrieben war und nichts anderes mit sich anzufangen wusste. Damals hat man die armen Seelen im TV angeschaut und sich gedacht "zum Glück sehe ich aktuell nur wegen meiner Grippe so fertig aus". Und jetzt strahlt dir diese Hartz 4 Schönheit aus dem Spiegel entgegen. Was ist nur aus mir geworden........Ich versuche meinen Blick von dem Elend loszureißen und meinen Weg in die Küche fortzusetzen. Okay, in dieser Erzählung hört sich das so an als würde ich auf einem Schloss mit 25 Zimmern, 5 Etagen und meterlangen Fluren leben. Dem ist nicht so, unsere 3-Zimmer Wohnung ist eigentlich recht überschaubar und schnell durchquert. In der Küche angekommen möchte ich am liebsten gleich wieder umdrehen. Überall stapeln sich Tassen, Töpfe und Gläser. Die Ansammlung der letzten Tage von zwei Menschen die den ganzen Tag zu Hause sind. Keiner von uns hatte die Motivation zu spülen und offensichtlich hatte mein Freund auch keine Kraft seine Sachen in die Spülmaschine zu räumen. Oder aber er ist so clever und wartet bis ich die Geduld verliere und das ganze für ihn übernehme. Noch ist meine Schmerzgrenze nicht erreicht, ich halte noch durch. Die Frage ist nur....wie lange noch. 

Meine Mission mir einen neuen Kaffee zu holen ist erstmal auf Eis gelegt. Denn die Kaffeemaschine, jetzt wo sie meine Aufmerksamkeit hat, signalisiert mir, dass sie Wasser und Bohnen braucht und der Kaffeesatzbehälter voll ist. Ich habe also quasi ein Bingo einen Hattrick oder wie auch immer ihr es nennen mögt. Ich versorge also die Maschine und im Anschluss versorge ich mich mit einem frischen Kaffee, der vermutlich wieder lauwarm irgendwo vergessen und im Anschluss im Abfluss entsorgt werden wird. Wie so oft bei mir!! Mein Magen knurrt immer noch und beim öffnen des Kühlschranks ist mir eigentlich schon klar was mich erwartet.......nichts........na da.......gähnende Leere. Ich kann zwischen einer traurigen Tomate, Senf, einer Packung Parmesan und abgelaufenem Joghurt wählen. Es ist echt zum wahnsinnig werden. So oft sehe ich auf Instagram und Co. diese fleißigen Bienchen die sich morgens die tollsten Bowls und Oatmeals zaubern, weil sie ja aktuell so viel Zeit haben auf eine ausgewogene und regelmäßige Ernährung zu achten. Tausende von Malen habe ich mir über-motiviert Beeren, Quark und Nüsse gekauft mit dem guten Vorsatz in der nächsten Woche alles besser zu machen und endlich mal diszipliniert mein Leben in die Hand zu nehmen. Ihr könnt es euch denken.......nach 2 Wochen war die Hälfte der Sachen schlecht geworden oder aber mein Freund hat sich ihrer erbarmt und aus Alternativlosigkeit gegessen. Ich bekomme es einfach nicht hin egal wie oft ich es auch versuche. Vielleicht muss ich es einfach akzeptieren ich bin eben so!!!!

Dabei war vor der Pandemie alles anders. Gut, die Frühstücksqueen war ich noch nie. Aber ich bin morgens aufgestanden, habe zumindest einigermaßen etwas aus mir selbst gezaubert, bin zur Arbeit, danach zum Sport, anschließend einkaufen, kochen und essen und zum Abschluss noch etwas Netflix auf der Couch. Und das alles 5 Tage die Woche. Heute treibt mir der bloße Gedanke an diese Zeit schon Schweißperlen auf die Stirn. Das ist eigentlich ziemlich traurig. Zum einen sehne ich mich wieder nach einem geregelten Alltag mit einer gewissen Routine. Auf der anderen Seite kann ich mir gar nicht vorstellen wie ich das überleben soll. Es stresst mich ja mittlerweile schon, wenn ich morgens um 9 Uhr direkt den ersten Call habe, oder ich weiß ich muss im Laufe des Tages vor die Tür, weil irgendwelche Pakete zur Post gebracht werden müssen. Ein verfluchter Teufelskreis. Jedenfalls hangel ich mich so von Tag zu Tag bis dann endlich Freitag ist und sich eigentlich nur ändert, dass man eventuell andere Menschen trifft, am nächsten Tag ohne Wecker aufstehen kann und nicht am Rechner sitzt und vor sich hin arbeitend die Welt drumherum vergisst. 

Ich kann nur hoffen ich bin hier nicht die einzige, die sich manchmal nicht mehr ausstehen kann und die ganze Lage und Situation in der wir aktuell leben erst recht nicht. Und falls es euch auch so geht, dann hoffe ich ihr findet Trost in meinem Beitrag und konntet das ein oder andere Mal vor euch hin schmunzeln. Ihr seid definitiv nicht allein da draußen!!!!

So angesagt wie nie - die Menstruation!




Okay hand aufs Herz, wer von euch blick aktuell bei den ganzen Hilfsmitteln in Sachen Menstruation überhaupt noch durch?

Menstruationstassen, Schwämme, Unterwäsche und sogar probiotische Tampons.......HILFE!

Ich muss gestehen ich bin da etwas überfordert, da ich anscheinend zu dem alten Eisen gehöre, dass sich wirklich noch an die Klassiker hält! Aber bin ich dadurch irgendwie altmodisch, unökologisch und verstaubt? Gute Frage! Ich habe ja auch grundsätzlich überhaupt nichts dagegen mein Weltbild etwas zu verändern und bin offen für neue Optionen. Aber unkompliziert sollte es sein und irgendwie auch zu mir passen. 

Jahrelang war bzw. bin ich eingefleischter Tamponnutzer ausÜberzeugung. Für mich die unkomplizierteste Möglichkeit ein rotes Menstruationsmassaker zu verhindern. Habe ich mir Gedanken um irgendwelche Folgen oder Auswirkungen gemacht? Nicht wirklich! Wieso denn auch klappt doch alles bei mir. Ich habe eine recht überschaubare Menstruation und gerade in Sachen Sport war der Tampon eben immer verlässlich. Okay, angenehm ist anders und gerade bei Seilspringen und Co. war ich dann hin und wieder auch mal nicht so entspannt aber hey.......2-3 Tage im Monat, dass sitz ich auf einer Arschbacke ab! Doch dank unseren weiten des Internets und den unerbitterlichen Tiefen der Social Media Netzwerke stößt man dann doch immer wieder aus Diskussionen zu dem Thema und eben auch Alternativen.

Zum ersten Mal bin ich auf den Begriff TSS gestoßen. Toxisches Schocksyndrom......Bitte was? Ja, genau ein Schocksyndrom welches eben auch durch das Nutzen von Tampons ausgelöst werden kann. Es ist ein Bakterium, welches über die Vaginalschleimhaut in den Blutkeislauf gelangt und dort eben zu einem toxischen Schock führen kann. Ich wusste nicht mal, dass sowas überhaupt geht. Natürlich wird nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird und sicherlich nutzen Millionen Frauen, jahrelang Tampons ohne an TSS zu erleide......aber es kann eben passieren. Ein weiterer Aspekt ist natürlich auch das Thema Umwelt. Tampons verursachen viel Müll. Eine Frau verbraucht in ihrem Leben durchschnittlich ca. 16.000 Tampons. Teilweise sind Bestandteile gar nicht abbaubar und brauchen über 500 Jahren zum verrotten. Wow okay, dass hat mich schon zum nachdenken angeregt. Aber was sind denn jetzt die Alternativen? Ich habe mich mal durchgelesen und für mich geschaut was mir zusagt und was nicht. Daher gebe ich hier auch MEINE persönliche Meinung ab. Das muss nicht allen gefallen und für andere ist sie vielleicht unverständlich aber meine Lieben.....that´s life!


Binden, die kommen für mich auf gar keinen Fall in Frage. Mal davon abgesehen, dass wir hier auch wieder bei dem Umweltproblem sind, fühle ich mich damit ja mal so gar nicht wohl. Wer hier auf meinem Blog aufgepasst hat, weiß ich hatte eine OP an der Gebärmutter und durfte während meiner ersten Menstruation nach dem Eingriff keine Tampons benutzen! Binden sind für mich super unkomfortabel, ständig hat man dieses Windelgefühl und es sieht aus als ob ein U-Boot in deinem Slip parkt. Bei Tangaträgerinnen sowieso eine Herausforderung, wie man das Ding am besten verstaut. Da ich mich eh schon nicht wirklich taufrisch fühle während meiner Periode hilft dieses Auffangbecken da auch nicht unbedingt. Auch beim Sport kann und möchte ich mir das auch nicht unbedingt vorstellen.......


Menstruationstassen, machen mir irgendwie Angst. Ja, bitte nicht lachen aber irgendwie kann ich mich kopftechnisch damit nicht anfreunden. So viele Frauen schwören schon darauf und ich möchte euch ja auch allen diese kleinen Dinger nicht schlecht reden. Ich habe mich da mal eingelesen und schon bei der Beschreibung, wie man die Silikontässchen benutzen soll bin ich quasi ausgestiegen. Erstmal muss man die richtige Größe finden, dass das alles bündig abschließen kann da Unne und nix daneben läuft. Okay und wie finde ich die richtige Größe? Probier ich die alle durch und bring die nicht passenden dann wieder zurück? Lasse ich meinen Freund den Durchmesser meines Eingangs da unten ausmessen und berechnen? Nächster Punkt ist für mich der Alltag. Ich möchte nicht irgendwo auf einer Toilette meine volle Tasse entleeren und in einem Waschbecken ausleeren und auswaschen in dem sich später eine Frau die Hände wäscht oder gar Zähne putzen möchte. Ja, haltet mich ruhig für penibel oder bekloppt. Ich sehe mich schon die volle Tasse zum Waschbecken balancieren, dabei muss ich dann niesen und verteile alles wie bei The Walking Dead im Raum. Herzlichen Glückwunsch! Für mich bitte nicht.


Menstruationsschwamm, jetzt wirds crazy. Denkt an euren schönen Loafer-Schwamm aus der Dusche nur etwas kleiner. Den stopfst du dir jetzt da unten rein und wenn er voll ist friemelst du ihn wieder raus. Freundlicherweise wird jeder Schwamm vor Verkauf auf Sand- und Muschelreste untersucht. Vor Gebrauch soll man ihn in Essigwasser einlegen um ihn zu neutralisieren. Raus bekommt man ihn wohl gut, wenn man den Beckenboden anspannt und der Schwamm dann etwas nach unten rutscht. Ehm ja......ich weiß auch nicht. Das kann bei einer intensiveren Periode doch auch mal daneben gehen. Im Internet gab es auch schon wilde Diskussionen, dass Schwamm ja ein Lebewesen ist und man sich dann ein Lebewesen da unten rein stopft. Irgendwie auch nicht so wirklich prickelnd. Und was mach ich, wenn ich den Schwamm nicht mehr rausbekomme? Dann wird da erstmal gefischt bis man den wieder erwischt. Sicherlich eine super Idee in Sachen Umwelt aber für mich war das irgendwie auch nicht das richtige.


Okay, wofür habe ich mich denn nun entschieden? Ich habe mich mal an die Menstruationsunterwäsche getraut. Meine Mutter sagte mir sowas gab es wohl früher schon (ob das jetzt gut oder schlecht ist lasse ich mal stehen). Versprochen wird einem bis zu 8 Stunden Schutz vor auslaufen oder eben Aufsaugen von bis zu 3 oder 4 Tampons, kein Geruch und ein angenehmer Tragekomfort. So wie bei allen Produkten wird auch hier im Internet mit Anbietern und Angeboten erschlagen. Also geht auch hier wieder die Recherchearbeit los für welchen Anbieter man sich entscheidet. Der Tenor ist überall derselbe und die Unterwäsche unterscheidet sich optisch auch nicht wirklich.

Ich habe mich für einen Hipster (die Hose nicht die Gruppe Mensch) von DM entschieden und mir alternativ noch ein 3-er Set von "femtis" entschieden. Nochmal zur Info, ich habe keine extrem starke Periode und komme locker mit 2 maximal 3 Tampons am Tag hin. Bei der Unterwäsche von DM habe ich mich für die Stärke 4 von 5 entschieden und bei femtis für 2 x mittlere Tage und 1 x starke Tage entschieden. Alle Höschen sind in einem ähnlichen Stil. Nicht extrem sexy aber auch nicht Omastyle, schwarz und eher neutral würde ich sagen. 

Gestartet habe ich mit dem Exemplar von DM für 17,99€. Ich war zu Beginn super skeptisch ob das wirklich alles da hin läuft wo es hin soll. Habe mir zur Sicherheit extra einen Wechselschlüppi und ein U-Boot mit eingepackt. Zwischendrin habe ich immer wieder den Stand der Dinge gecheckt. Ich hatte den ersten Schlüppi bestimmt 7-8 Stunden an und es ging nichts durch. Nach Gebrauch einfach mit kaltem Wasser auswaschen (nein da kommen keine roten Massen raus) und dann bei 40° Grad in die Waschmaschine......ACHTUNG! Bitte nicht in den Trockner! Der Schlüppi war auch echt bequem. Okay, ein bisschen ungewohnt, wenn man nur Tangas trägt ist so ein recht normaler Schlüppi schon aber man gewöhnt sich dran. Ich habe mir Größe M geholt für Größe 36-38 und die hat perfekt gepasst.

Am nächsten Tag hab ich mich dann an femtis gewagt. Hier habe ich das 3-er Bundle gekauft für 71,46€, wo schon 10% Rabatt wegen den 3 Stück abgezogen wurden. Ein Schlüpper kostet im Durchschnitt 25,80€. Finde ich jetzt schon etwas happig im Vergleich zu DM aber gut. Auch hier habe ich Größe M (ausgewiesen mit 38/40) bestellt. Ich hatte die Modelle ALWA, KARI und INSA. Alle 3 Modelle waren im Einsatz, unterschiedlich lang und sogar beim Sport. Gehalten haben sich alle was sie versprochen haben. Kein Geruch und kein Auslaufen. Allerdings schneiden die Schlüppis von femtis sehr unangenehm ein. Also entweder bin ich zu fett für Größe M (was natürlich auf keinen Fall sein kann) oder sie sind einfach nicht gut geschnitten. Gerade, wenn man die Höschen nachts trägt ist es am nächsten morgen echt unangenehm und hat auch ein wenig weh getan. Das variierte aber. KARI hat an den Rändern eine Art Spitze die sehr unangenehm scheuert, INSA dagegen ist eher weicher und angenehmer zu tragen.




Mein Fazit und absoluter Gewinner ist also die Menstruationsunterwäsche von DM. Der Preis ist super, sie passen perfekt, sind angenehm zu tragen und halten was sie versprechen. Alles andere ist in erster Linie Kopf- und Einstellungssache. Ich musste mich da erstmal drauf einlassen und muss im Nachhinein sagen, dass es echt eine super Sache ist und mich in meinen Alltagssituationen nicht im Stich gelassen hat. Die Auswahl in den Drogerien ist noch recht begrenzt. Es gibt die Unterwäsche auch in Nude und verschiedenen Varianten, leider sind diese aber aktuell auch online vergriffen. Ich werde da definitiv nochmal aufstocken. Wer also eine Alternative zu Binden und Tampons sucht, dem kann ich die Unterwäsche nur ans Herz legen. Natürlich muss hier aber jeder für sich den richtigen Weg finden und jede Frau ist einfach verschieden. Vielleicht ist die Unterwäsche für Frauen mit einer stärkeren Periode auch nicht so praktikabel, wie für mich. Interessieren würde mich als nächstes auch nochmal widerverwendbare Stoffbinden ob die was taugen. Wobei da bin ich bestimmt wieder bei dem Windelgefühl.

Wie schützt ihr euch während euer Menstruation und kennt ihr schon Menstruationsunterwäsche?



HPV Teil 2 - Einmal alles raus bitte!

 


In meinem letzten Beitrag habe ich ja bereits über meinen Werdegang mit HPV geschrieben. Das erste Date, der schlechte erste Kuss und der fade Beigeschmack den er hinterlassen hat. Eine unschöne Beziehung in der man sich irgendwie gefangen fühlt und leider nicht so einfach ausbrechen kann. Doch ich hoffe dem Beziehungsende langsam ein Stückchen näher gekommen zu sein.

Am Montag war es soweit, meine OP die Konisation, stand bevor. 33 Jahre alt musste ich werden um meine erste Operation anzutreten. Bisher war ich immer so stolz darauf ein Krankenhaus nur als Besucher betreten zu haben. 

Eine Woche vor der OP war ich bei meiner Ärztin, die auch die Gewebeprobe entnommen hatte und mich operieren wird, zur Vorbesprechung. Sie erklärte mir in Ruhe wie der Ablauf der OP ist und was genau auf mich zukommen wird. Mit einer elektrischen Schlinge wird ein flaches Stück des Gewebes entfernt, in dem die Zellveränderung nachgewiesen wurde. Bei mir waren die Veränderungen auf 9 und 12 Uhr, wobei 12 Uhr die besorgniserregende Stelle war. Beim entfernen wird aber 9 und 12 Uhr erwischt, teilte mir die Ärztin mit. Außerdem wird am Gebärmutterhals der Gebärmutterschleim abgeschabt um auch dort eventuell verändertes Gewebe zu entfernen. Die Konisation mit der elektrischen Schlinge ist recht neu und eine sehr bewährte Methode bei der so wenig Gewebe wie möglich und so viel wie nötig entfernt wird. Dies ist besonders wichtig für Frauen wie mich, die Ihre Kinderplanung noch nicht abgeschlossen haben. Auch die Blutungen und Verletzungen halten sich in Grenzen, daher ist die Heilung sehr gut.

Ich sollte um 8 Uhr im Krankenhaus sein, die OP solle gegen 9 Uhr starten und 20-30 Minuten dauern. Man muss nüchtern sein, bedeutet 6 Stunden vor der OP nichts mehr essen und 2 Stunden vor der OP nichts mehr trinken. 

All das lag irgendwie noch so weit weg und war noch recht unwirklich für mich. Ich versuchte es positiv zu sehen und so ruhig wie möglich zu bleiben. Meine Schwester hat mir inhalieren mit Bergamotte Öl empfohlen, dies solle wohl Patienten vor einer OP beruhigen. Eine Tablette zur Beruhigung durfte ich wegen dem kurzen Eingriff leider nicht bekommen.

Die Nacht von Sonntag auf Montag war recht ruhig und ich schlief doch erstaunlich gut. Am Montagmorgen fuhr mein Freund mich dann ins Krankenhaus. Die ganzen lieben Nachrichten mit lieben Worten und das man an mich denkt, trieben mir dann doch die Tränen in die Augen. Mich durfte ja leider keiner begleiten, deswegen musste ich mich vor dem Krankenhaus von meinem Freund verabschieden und alleine den weiteren Weg antreten. Irgendwie ein komisches Gefühl, als wäre man alleine auf einer Mission.......wahrlich keine so schöne Mission! Aber gut was muss das muss. Gewappnet mit guten Mantras und motivierenden Sprüchen begab ich mich zur ersten Station - dem Corona Schnelltest!

Meine Ärztin meinte dann noch aus Spaß, jetzt komme der unangenehmste Teil des Tages. Da wusste ich ja noch nicht, dass sie im Grunde genommen sogar recht behalten sollte. Der Test war sowas von übel. SOOO tief war definitiv noch nie etwas in meiner Nase gewesen. Es trieb mir die Tränen in die Augen und ich dachte mein Hirn und meine Nase explodieren. Kein Vergleich zu den Schtreichel-Selbstests die man zu Hause macht. Nachdem der Test negativ war musste ich runter in die Tagesklinik des Krankenhauses wo ich ein Einzelzimmer für meinen Aufenthalt bekam. Dort lag auch schon das Outfit des Tages für mich bereit - ein OP Hemdchen, eine Haube und ein sexy Einmalhöschen. Ich war begeistert und langsam setze dann auch die Nervosität ein. Ich zog mich also um und versuchte mich ein wenig mit lesen abzulenken, was mir mehr schlecht als recht gelang. Mein Herzschlag fuhr jetzt schon Achterbahn und mein ganzer Körper zitterte.

Irgendwann kam dann die Nachricht, der OP wäre soweit und ich sollte ins Bett schlüpfen um nach oben gefahren zu werden. Leute, normalerweise liebe ich Betten und, wenn mir jemand die Möglichkeit zum schlafen einräumt ist das wundervoll aber nicht so, nicht in diesem Bett unter diesen Umständen. Aber ich hatte nicht wirklich eine Wahl. Also begab ich mich auf die Reise in meinem Krankenhausbett zum OP. Vor der OP Tür wurde ich dann abgestellt und lernte meinen Narkosearzt kennen, der mich den Eingriff über begleiten würde. Wirklich, der Mann war ein Goldstück. Er hat alles gegeben um mich abzulenken und sogar meine Hände genommen und gestreichelt und mir versprochen, dass ich wieder aufwachen werde. Dann ging es in den OP und ich musste mich auf dem Tisch in Position bringen. Alle um mich herum waren wirklich sehr nett. Sie haben mir erklärt was genau wer gerade macht. Die Atmosphäre könnte besser sein aber was kann man von einem OP Saal schon erwarten. Das Licht ist grell, alles riecht nach Krankenhaus und ist steril und kalt. Mein ganzer Körper hat gebebt vor Nervosität. Mir wurde ein Zugang gelegt und eine Blutdruckmanschette angelegt, wobei schon der erste Kommentar fiel, dass man an meinem Herzschlag meine Nervosität sehen würde. Dann sollte ich mir etwas schönes vorstellen. Ich erzählte von unserem bevorstehenden Urlaub in Kroatien, vom Meer, der Sonne und dem guten Essen und der Narkosearzt half mir mit seiner Erzählung und seinen Fragen mich zu entspannen und dann...........joah dann ist alles weg! Tatsächlich wie einem alle erzählen man schläft einfach ein! Angeblich habe ich nach dem aufwachen schon eine Menge erzählt, daran erinnere ich mich überhaupt nicht mehr. Meine erste Erinnerung ist, dass ich in meinem Bett im Aufwachraum liege und auf einmal hellwach bin!

Leute, in meinem nächsten Leben werde ich Narkosearzt! Ich sage euch die hören so viel interessantes und spannendes Zeug von Leuten die gerade aus der Narkose erwachen, die können sicherlich haufenweise Bücher schreiben und es wird nie langweilig!!!

Was ich ganz toll fand, war dass man über mich eine Wärmedecke gelegt hat, ich muss anscheinend ziemlich gefroren haben. Das war echt super kuschelig. Als ich dann soweit wach war, wurde ich von einem netten Pfleger zurück in die Tagesklinik und in mein Zimmer gebracht. Ich bekam einen Tee und Wasser und war zu dem Zeitpunkt gefühlsmäßig wieder voll bei mir. Habe mir dann erstmal direkt mein Handy geschnappt und die Familie beruhigt. Danach habe ich noch etwas Musik gehört und dann irgendwann auf Fernsehen umgeswitched. Oh man ich weiß wieso ich zu Hause kein normales Fernsehen mehr schaue. Nicht nur wegen der Auswahl an schwachsinnigen Sendungen sondern auch wegen der Werbung die gefühlt alle 10 Minuten kommt. Ich hatte Hunger wie die Sau und irgendwann musste ich auf Toilette. Davor hatte ich ehrlich gesagt etwas Panik und hab das ziemlich lange rausgezögert. Irgendwann ging es aber nicht mehr anders und ich habe nach dem Pfleger geklingelt. Der hat mich dann erstmal von meiner fertigen Infusion befreit und dann durfte ich auch schon zur Toilette schlurfen. Immer schön das Hemd hinten zugehalten, damit der Pobbes nicht raus lunzt! :D Blutdruck wurde auch gemessen der war schon mal direkt Top.

Danach wurde ich gefragt ob alles geklappt hat! :D Ja, ging nix daneben. Und wann ich denn heim möchte. Da ich Hunger wie Bolle hatte wollte ich so schnell wie möglich nach Hause. Der Pfleger hat dann bei meiner Ärztin angerufen, damit sie zu mir kommen und mich entlassen kann. Das ganze dauerte noch ein Weilchen, doch dann kam sie auch schon. Die OP sei soweit gut verlaufen, das entnommene Gewebe werde jetzt untersucht und analysiert. In 10-14 Tagen solle ich zur Nachuntersuchung kommen. Erstmal kein Sport, nicht schwer heben, keine Badewanne, keine Tampons benutzen und natürlich auch kein Geschlechtsverkehr! Natürlich nicht, da hat man ja nach so einer OP auch total Lust drauf! Die Tamponade die, die Blutung stillt soll nach 24 Stunden eigenständig entfernt werden. Das habe ich zu Hause auch gemacht, Mädels man fühlt sich wie Houidini der eine meterlange Tücherschlange aus seinem Ärmel zieht :D Aber alles halb so wild. 

Ich bin nun wieder zu Hause und für eine Woche krank geschrieben. Von meinem Freund habe ich einen wunderschönen Strauß Blumen bekommen und meine Mama kocht fast täglich meine Lieblingsessen für mich. Die Netflix Watchliste ist erstellt und die Couch mit Decken und Kissen ausgestattet. Schmerzen habe ich eigentlich keine, es ist irgendwie einfach ein komisches Gefühl so innen drin. Bisher blutet es auch nicht nach. Ich bin noch etwas müde von der Narkose aber müde bin ich eigentlich immer deswegen schlafe ich auch sehr gerne und schone mich wie versprochen! Jetzt heißt es Daumen drücken, dass alles entfernt wurde und die Beziehung zwischen HPV und mir ein Ende hat und wir getrennte Wege gehen können!

Von meiner Ärztin habe ich ein Rezept für die HPV Impfung erhalten. Die erste Spritze soll ich bereits bei der Nachuntersuchung bekommen. Sie hat mir außerdem ein Schreiben für die Krankenkasse mitgegeben, welches ich einreichen soll um somit eventuell eine Zuzahlung für die Impfung zu erhalten. Wäre ja toll, wenn einen das Gesundheitssystem hier mal unterstützen würde. Immerhin möchte ich diese Prozedur nicht unbedingt nochmal hinter mich bringen! Und die Chancen bei meinem HPV Virus, dass er wieder kommt sind wohl recht hoch, daher möchte ich gerne alles unternehmen um dies zu verhindern!

Mein Fazit alles in allem zum Ablauf bisher ist, dass die OP halb so schlimm war und ich glaube ich ganz stolz auf meinen starken und sonst gesunden Körper sein kann. Er lässt mich nicht im Stich und hilft mir den Eingriff gut wegzustecken und zu verarbeiten. An alle Mädels da draußen die solch einen Eingriff noch vor sich haben - habt keine Angst! Es ist wirklich alles machbar und mit etwas Glück ist der Spuk danach vorbei und ihr könnt euch auf schönere Dinge im Leben konzentrieren!

Bei Fragen schreibt mir gerne eine Nachricht! Ansonsten hoffe ich mein Beitrag und meine Geschichte macht einigen Mut, nimmt die Angst und die Sorge und schafft etwas mehr Verständnis zum Thema HPV!

HPV - Kein Drama aber auch keine Love Story

 


"Hier spricht Ihre Frauenarztpraxis Dr. XY, Ihr PAP Abstrich war auffällig bitte machen Sie einen neuen Termin zur Kontrolle in 6 Monaten aus, vielen Dank".

Mit diesem Anruf begann meine Reise in eine völlig neue Welt, in der ich mich ziemlich allein gelassen und verloren gefühlt habe und auch teilweise noch fühle.
Viele denken jetzt bestimmt am Ende des Beitrags, wieso teilt die denn Ihr Privatleben und so eine private Sache öffentlich in einem Post auf Ihrem Blog? Das gehört sich nicht usw.
Ja, mag sein. Dennoch, da ich die Erfahrungen die ich hier berichten werde selbst erlebt habe, weiß ich wie einsam ich mich mit dem ganzen Thema HPV gefühlt habe. Auch Recherchen über Google haben mir nicht wirklich das Gefühl gegeben, dass es ein Forum oder die Möglichkeit eines Austauschs von Betroffenen zu dem Thema gibt. Und das möchte ich gerne mit meinem Post ein wenig verändern. Wer das nicht lesen möchte, bitte hier das Fenster schließen. Wer es nicht in Ordnung findet, völlig okay aber eben nicht meine Einstellung.

Fangen wir mal von vorne an! Das ganze sollte ja schon ein bisschen mit Struktur beginnen und nicht im Fakten- und Informationschaos enden. In diesem Post möchte ich euch gerne über das Thema HPV informieren und euch einfach mal meinen Werdegang mit diesem eher unschönen und nervigen Kandidaten berichten. Vielleicht hilft es ja der ein oder anderen Dame weniger Angst zu haben, selber offen darüber zu sprechen oder einfach nur sich selbst in der Geschichte widerzuerkennen.

Alles begann damit, dass ich im November, wie immer, zur Routine Untersuchung zu meiner Frauenärztin ging. Bei meinem PAP Abstrich wurde eine Auffälligkeit festgestellt. Mein PAP Abstrich lautete PAP D.3. Im Prinzip ist das Ergebnis des PAP Abstrich in Stufe 1-5 gegliedert und dann noch teilweise die Zahl plus ein Buchstabe. PAP 1 und 2 sind im Normalbereich. Laut meiner Frauenärztin bedeutete mein Ergebnis in Schulnoten eine 3-. Ein auffälliger PAP Abstrich bedeutet nicht automatisch, dass man HPV hat, es bedeutet nur, dass eine Veränderung der Zellen festgestellt wurden. Dies kann aber auch durchaus nur ein bakterieller Infekt sein. Die normale Vorgehensweise ist hier ein weiterer Abstrich zur Kontrolle in 6 Monaten.
Jetzt muss man wissen, ich hasse warten!!! Besonders, wenn man das Gefühl hat da ist irgendwas nicht in Ordnung. 
Zwischenzeitlich habe ich meine Frauenärztin gewechselt und war zu einem Erstgespräch mit anschließender Untersuchung im März bei meiner neuen Frauenärztin. Diese machte einen neuen PAP Abstrich und auch gleichzeitig einen HPV Test mit. Den HPV Test hätte sie eigentlich nur gemacht, wenn der zweite PAP Abstrich ebenfalls auffällig gewesen wäre. Da ich aber eine kleine Nervensäge und leichter Hypochonder bin wurde er diesmal direkt mit gemacht.
Nun hieß es wieder warten auf das Ergebnis.

Die zweite Hiobsbotschaft war, dass der HPV Test positiv ausfiel. Natürlich fing ich direkt an zu googeln und mich in das Thema einzulesen.........keine besonders gute Idee, da man hier auch viel verunsichert und auch leicht panisch werden kann. Schon bei diesen Recherchen fiel mir auf, es gibt wenig Austausch zu dem Thema und obwohl es ein weit verbreiteter Virus ist, sprechen wenige Menschen (besonders Frauen) darüber. Warum? Weil uns vermittelt wird, der Virus wird rein beim Geschlechtsverkehr übertragen und das in der Regel bei vielen wechselnden Sexualpartnern. Okay, liest sich für mich so, wenn ich HPV habe, habe ich fleißig in der Gegend rum gev****.......! NEIN! So ist es definitiv nicht.
Ja, in der Regel steckt man sich mit HPV beim Geschlechtsverkehr an. Es kann aber auch sein, dass man sich den Virus über Oberflächen zum Beispiel in einer öffentlichen Toilette eingefangen hat. Der Virus wird in der Regel über den Mann übertragen. Für den Mann ist er grundsätzlich nicht gefährlich, bei uns Frauen fühlt er sich jedoch richtig wohl und richtet sein neues zu Hause ein. Es kann auch durchaus sein, dass man jahrelang in einer Partnerschaft lebt, beide Partner haben keine anderen sexuellen Kontakte gehabt. Nie war etwas auffällig und plötzlich bekommt man die Diagnose HPV. Das ist ein wenig mit Herpes zu vergleichen. Man trägt den Virus in sich er muss aber nicht sofort ausbrechen.

Bei HPV gibt es mittlerweile über 100 verschiedene Virustypen. Hier gibt es die Gruppen "low risk", "high risk" und "möglicherweise high risk". Die "high risk" Viren können z.B. zu Gebärmutterhalskrebs führen. Können, müssen aber nicht. Auch hier spielt das Thema Früherkennung und direkte Behandlung eine Rolle.
Bei den allen HPV Varianten kann der Körper sich mit einem starken Immunsystem selbst heilen. Viele merken auch gar nicht, dass sie eine HPV Infektion haben oder hatten, da diese in der Regel symptomfrei abläuft. 
Einen wirklichen Behandlungsplan gibt es leider nicht, hier muss man von Fall zu Fall entscheiden. WICHTIG ist aber, dass man Mädchen bis zum Alter zwischen 12 und 17 Jahren, besonders gegen die high risk Varianten, impfen lassen kann und das auch tun sollte. Aber auch bei Jungen wäre die Impfung definitiv angebracht, da sie ja in der Regel die Überträger sind. Daher sollten sich auch die Jungen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren impfen lassen.
Das als ein paar Infos am Rande am besten lest ihr euch selbst ein oder sprecht in Ruhe mit eurem Frauenarzt/eurer Frauenärztin darüber. Ich möchte hier auch keine falschen Infos weitergeben ;)

Kommen wir zu meinem Fall zurück. Ich hatte nun die Diagnose HPV und war quasi Wikipedia in Menschenform in diesem Themenbereich. Als ich dann das Ergebnis schriftlich vorliegen hatte, kam der nächste Schock. Es war natürlich nicht einer dieser harmlosen Virustypen die sich irgendwann von allein in Luft auflösen. Nein, es war eine der high risk Varianten nämlich Typ 16. Herzlichen Glückwunsch sie haben den Jackpot gewonnen.
Natürlich war ich fix und fertig. Ich hatte keine Ahnung was das für mich bedeutet und wie lange dieser ominöse Virus schon in meinem Körper schlummert oder eher wuchert......
Die ärztliche Vorgehensweise in meinem Fall sieht vor, dass wenn ein HPV Test positiv ausfällt, man zu einer so genannten "Abklärungskolposkopie" gehen soll. Jetzt ist das hier auch unterschiedlich. Manche Frauenärzte machen diese Untersuchung selbst und dann kommt der nächste Schritt. Manche Frauenärzte schicken einen zu einem Spezialisten. Bei dieser Untersuchung wird mit einem Lupeninstrument der Muttermund kontrolliert und mit einer iodhaltigen Essenz betupft. Färbt sich das Gewebe dunkel, ist alles tutti. Färbt es sich hell, liegt zellverändertes Gewebe vor, welches genauer untersucht werden muss. Hier entnimmt man eine Gewebeprobe an den betroffenen Stellen. Quasi eine Art Biopsie.
Teilweise wird das in 2 Schritten gemacht. Erst die detaillierte Untersuchung ob verändertes Gewebe vorliegt und dann im nächsten Termin die Probeentnahme. Oder wie bei mir alles in einem Aufwasch.

Ich musste also einen Termin für diese Abklärungskolposkopie (ich kann es einfach bis heute nicht aussprechen) im Krankenhaus machen. Yeah, ich liebe Krankenhäuser.....nicht. Jetzt ist das in der aktuellen Pandemiesituation natürlich auch alles andere als normal. Denn es darf einen keiner begleiten. Man muss da komplett allein durch. Für mich als jemand der in solchen Momenten viel Zureden und beruhigende Worte braucht natürlich eher suboptimal. Aber gut ich hatte keine Wahl. Von meiner besten Freundin wusste ich bereits wie die Untersuchung ungefähr abläuft. Das gab mir ein wenig Sicherheit und beruhigte mich etwas. Am Tag der Untersuchung machte ich mich also mit meinem kleinen Fragenkatalog (man vergisst bei Nervosität ja die Hälfte) auf den Weg.
Ich kam auch recht schnell dran und meine Ärztin war wirklich sehr freundlich. Ich durfte erstmal alle meine Fragen stellen und dann erklärte sie mir wie die Untersuchung ablaufen wird. Es gab sogar einen Monitor an dem ich das ganze Spektakel live verfolgen durfte. Leute, ich sage euch, dass ist enorm hilfreich, wenn ihr erklärt bekommt was man da sieht und was da gerade passiert. Ihr müsst natürlich nicht, wenn ihr sowas eher schlecht sehen könnt.

Im Prinzip ist das alles wie eine gynäkologische Untersuchung, nur ein wenig länger. Sie betupfte dann den Muttermund mit der komischen Flüssigkeit (es fühlt sich etwas warm an) und erklärte mir dann wo man die hellen Stellen sehen kann an denen eine Zellveränderung vorliegt. Ich hatte natürlich, naiv wie ich war, gehofft es gäbe keine Veränderungen. Meine Ärztin meinte jedoch, dass die Stellen schon am verblassen wären und sie gehe davon aus, die Infektion wäre bereits am abklingen. Eine Probe wollte sie trotzdem gerne entnehmen.
Die Probe wird mit einer Art kleiner Zange durchgeführt, das Gewebe wird quasi abgeknipst. Die Proben werden dann untersucht ob das Gewebe gutartig oder bösartig ist.
Meine beste Freundin hat es wie eine kleine fleischfressende Pflanze beschrieben. Man muss kräftig husten und in dem Moment wird das Gewebe abgeknipst. So spürt man quasi gar nix.
Zwei Proben wurden entnommen, danach muss man noch einen Moment liegen, während die Ärztin die Blutung stoppt. (Nein hier kommt kein Schwall Blut aus deinem Unterleib geschossen, es sind eben Schleimhäute da dauert es einen Moment bis sich alles beruhigt).
Am Ende bekommt man eine U-Boot artige Binde übergeben, damit eventuelle kleine Nachblutungen aufgefangen werden können. (Man fühlt sich ein wenig als habe man eine Windel an). Meine Ärztin meinte sie meldet sich nächste Woche mit den Ergebnissen, geht aber davon aus, dass alles gut ist.

Es war also erstmal alles vorbei und ich war nach den Aussagen der Ärztin vorsichtig optimistisch. Joah, bis dann der Anruf mit dem Ergebnis kam.
Auf meiner Mailbox landete die Nachricht, dass mein Ergebnis vorliegen würde und ich solle doch mal bitte zurück rufen. Mit mulmigem Gefühl tat ich das dann auch.
Tja, was soll ich sagen, nächste Hiobsbotschaft. Meine Probe wies wohl an einer Stelle bösartiges Gewebe auf. Die Ärztin war selbst ein wenig überrascht empfahl mir aber jedoch direkt eine so genannte Konisation. Eine Operation bei der quasi ein Teil des Muttermunds weggeschnitten wird und somit das befallene Gewebe komplett entfernt ist. Natürlich können auch diese Art von Virus von alleine heilen, allerdings nur in 60% der Fälle und das Risiko einer Krebserkrankung wäre hier recht hoch. Ich konnte mit ihr direkt einen OP Termin in 3 Wochen festlegen. Der Eingriff findet ambulant aber unter Vollnarkose statt. Sprich man kommt morgens ins Krankenhaus, wird operiert und darf dann mittags/nachmittags wieder nach Hause. Der Eingriff selbst dauert wohl nur 30-60 Minuten.

An dieser Stelle sei zu erwähnen, dass ich in meinem Leben noch nie eine Operation hatte. Es ist also nicht nur die Angst vor dem Eingriff selbst die mir Angst macht sondern eben auch das drumherum. Ich mag keine Situationen bei denen ich nicht weiß was auf mich zukommt.
Man hätte mit der OP auch noch einen Moment warten können aber ganz ehrlich Leute, ich möchte diesen Scheiß jetzt einfach los werden.
Also habe ich mich für eine zeitnahe OP in 3 Wochen entschieden. Aktuell bin ich recht ruhig, ich denke mir es muss raus was mich krank macht und sie sollen es einfach entfernen. Ich habe keine Wahl und es haben auch schon andere vor mir geschafft. Außerdem habe ich danach hoffentlich meine Ruhe mit diesem Thema. Am Ende wird die Tage davor, die Nervosität sicherlich gewinnen. Auch weil auch an diesem Tag niemand bei mir bleiben darf. Ich werde abgeladen und wieder eingeladen. Kein Händchen halten, kein gut zureden, einfach nur ich alleine gegen den Rest der Welt......oder in dem Fall HPV. Nicht geil aber okay es ist wie es ist.

So ist also der aktuelle Stand. Wie fühle ich mich damit? Irgendwie fühle ich mich aktuell etwas "defekt". Grundsätzlich war ich immer ein gesunder Mensch, ich hatte kaum Krankheiten, wurde noch nie operiert und war immer sehr stolz auf mein Immunsystem. Nun sowas.....manchmal weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll. Aber eins weiß ich, ich möchte den Kram gerne los werden. Und dafür werde ich natürlich alles tun.
Was mich aber bei diesem ganzen Thema etwas gewundert hat, ist eben wie wenig Austausch es zum Thema HPV gibt. Man kann super viele Artikel lesen, zu den Viren und wo es her kommt usw. Aber mir fehlt eine Plattform wo man mit Menschen schreiben kann, die ähnliches erlebt haben. Und es gibt so viele. Wenn man offen mit dem Thema umgeht, entdeckt man in seinem Umfeld immer mehr Frauen die ähnliches erlebt haben. Man ist also nicht allein. Kein seltenes Einhorn, was alle schief anschauen.
Daher kann ich alle nur ermutigen offen darüber zu sprechen. Nicht nur für sich selbst sondern um anderen Frauen Mut zu machen und ihnen das Gefühl zu geben wir sitzen alle im gleichen Boot und sind füreinander da. Es ist kein Tabu Thema und man muss sich auch nicht dafür schämen. Man muss es ernst nehmen und wissen worauf man achten muss!

Ich hatte vorhin ja das Thema mit dem impfen von Mädchen und Jungen bis zu einem gewissen Alter angesprochen. Auch in meinem Fall wurde mir eine nachträgliche Impfung ans Herz gelegt. Sie unterstützt das Immunsystem gegen diesen Virus stark zu sein. Die Impfung kann aber nur nach einer erfolgreich abgeklungenen Infektion erfolgen. Es sind 2 oder teilweise 3 Spritzen. Grundsätzlich muss man diese Impfung selbst bezahlen und die Kosten liegen bei ca. 170€ pro Dosis. Aber auch hier muss man sich erkundigen und mit seiner Krankenkasse sprechen inwiefern Kosten übernommen werden.

Über meinen weiteren Weg halte ich euch gerne auf dem Laufenden. Keine Ahnung wer diesen Blog überhaupt liest :) Aber wenn ihr Fragen habt oder etwas wissen möchtet, lasst ein Kommentar da oder schreibt mir eine kurze Nachricht.
Ansonsten drückt mir bitte für die OP die Daumen, dass alles gut geht und ich mich danach mit diesem Thema nicht mehr groß beschäftigen muss!



Ich bin lebensmüde......

 


Nein, das ist keinesfalls ein suizid Post oder ein Anzeichen dafür ich wäre in diese Richtung gefährdet. Um das mal direkt klarzustellen!! 

Dennoch ist es so, dass ich mich aktuell des Lebens einfach so unendlich müde fühle. Mit Mitte 30 merke ich jetzt so langsam, Erwachsen sein ist irgendwie kacke. Man hat viel zu viele Sorgen und Probleme und muss sich um so viel unnötigen Mist kümmern.

Was waren das noch für Zeiten, in denen ich morgens mit meinem Teddy-Schlafanzug die Treppe runtergeschlichen bin und mich mit einem Kakao vor den Fernseher gesetzt habe und meine einzige Sorge war ob ich nun die Glückbärchis oder die Gummibärenbande anschaue. Oder aber auch der Moment in dem deine erste Liebe zu ende geht und du das Gefühl hast der Schmerz wird nie vergehen und du wirst nie wieder glücklich sein. So viele Momente auf die ich heute mit einem Schmunzeln zurück blicke, weil sie einfach so weit weg und so banal erscheinen. Damals waren es Dramen und die größten Probleme vor denen man stand. Unbeliebtheit in der Schule, Kämpfe mit den Eltern wie lange man nun weggehen darf und die riesen Angst durch die Führerscheinprüfung zu rasseln (okay, ist mir letztlich auch passiert aber who cares).

Heute weiß ich irgendwie diese Zeit und diese Probleme ganz anders zu schätzen. Jetzt quält man sich durch seine 40 (und mehr) Stunden Woche für ein Gehalt was einem zumindest ein Dach über dem Kopf und was zu Essen sichert. Jeden Tag derselbe Trott. Am Ende kann man sich aber bei den überteuerten Preisen und dem nicht vorhandenen Eigenkapital (woher auch) nicht mal was eigenes leisten. Den Druck des Alters nicht zu vergessen. 33 und noch kein Nachwuchs in Sicht. Oh mein Gott die biologische Uhr brüllt es mir jeden morgen im Spiegel entgegen. Und wann ist dafür überhaupt der richtige Moment? Oder kommt der überhaupt? Klappt das alles finanziell und ist meine Beziehung für ein Kind stabil genug? Versteht Ihr jetzt was ich meine mit ich hätte gerne meine Probleme mit der Gummibärenbande und den Glücksbärchis zurück. Ich möchte mich mit all dem nicht auseinandersetzen. Wo ist meine Mama die mir sagt wie es gemacht wird und wann? 

Ich glaube ja, wir Deutschen machen grundlegend was falsch. Wir arbeiten alle mehr als zu leben und, wenn wir leben können weil wir nicht mehr arbeiten müssen sind wir zu alt um es zu genießen. Eigentlich eine sehr traurige Bilanz. So viele Länder machen es anders. Da zählt die Freizeit mehr als die Arbeit und die Menschen sind wesentlich ausgeglichener. Wäre ich übrigens auch, wenn ich ab 15 Uhr mit meinem Bierchen irgendwo am Strand sitzen könnte. Wieso muss ich 8 Stunden arbeiten, von denen vielleicht 5 produktiv sind. Lasst mich doch lieber 4-5 Stunden Vollgas geben und danach kann ich das Leben genießen. Schaut euch unsere südländischen Nachbarn an. Ab 14 Uhr wird getrunken und gelacht und zusammen gesessen überall wo es Sitzmöglichkeiten gibt. Ich will auch!!!!

Naja gut, vielleicht jammere ich auch auf hohem Niveau und mit Sicherheit geht es mir nicht schlecht und ich sollte dankbar sein für das Leben das ich habe. Bin ich auch aber ich hinterfrage manchmal schon wie man es sich vielleicht ein bisschen lebenswerter machen kann. Manchmal reizt es mich einfach mein eigenes Ding zu machen. Sein Herr zu sein, alles in sich selbst zu investieren und sich nur für sich selbst den Pobbes aufzureißen. Nur was ist mein eigenes Ding? Leider kann ich nix. Ich bin handwerklich nicht begabt, nicht wirklich kreativ oder hatte bisher irgendeine tolle ausgefallene Idee die noch keiner hatte. Schätze mit solchen Gegebenheiten kann man leider nicht viel anfangen.......Eventuell noch einen Hängemattenverleih oder Kokosnussverkauf irgendwo in der Karibik aufmachen........

Ach Kinners das Leben könnte so schön sein. Besonders aktuell ist es ja noch trostloser. Man steht morgens auf, schleppt sich ins Bad, wählt seine schönste Joggingshose aus, überlegt ob Zähneputzen ja oder nein, schleppt sich an seinen Schreibtisch aka Esstisch und fängt an zu arbeiten. Der weiteste Weg des Tages ist zur Kaffeemaschine, zum Klo oder ganz risky zum Briefkasten. Nach Feierabend macht man den PC aus und schleift seinen Pobbes vom Stuhl auf die Couch, wo man dann versucht nicht dem Alkoholwahn zu verfallen und seinen Weinvorrat weiter zu minimieren. Ehrlich Leute, wenn die Kassiererin im Aldi, dich beim Wochenendeinkauf zu Coronazeiten fragt ob du eine Party schmeißt läuft was falsch. Oder zwei Autos brauchst um deinen Glaspfand wegzubringen.......ich sags euch es sind brandgefährliche Zeiten.


Schluss mit dem Gejammer. Um bei dem Post am Ende doch noch die Kurve zu kriegen, ist es doch am wichtigsten, dass man gesund ist, die Familie und Freunde gesund ist, einen Job hat bei dem es regelmäßig Gehalt gibt und man mindestens einen Menschen um sich hat der einen auch mit fettigen Haaren, in Jogginghose und mit Weinglas in der Hand liebt!!! In diesem Sinne "PROST"