Gestern hatte ich ja schon mal sehr Allgemein über das Thema Trauringe selber schmieden geschrieben.
Heute möchte ich euch das ganze etwas näher bringen und euch über den Schmiedekurs vom Hasen und mir berichten.
Irgendwann an einem Donnerstag im Juni, es war brüllend heiß, machten wir uns voller Erwartungen auf den Weg zu unserem Schmiedekurs. Wir hatten absolut keine Ahnung was uns da erwarten würde. Hauptsache die Ringe können sich am Ende sehen lassen.
Im Kursraum angekommen, stellten wir erleichtert fest, dass mit uns noch eine Dame dabei war, die einen Ring für ihren Ehemann zum Geburtstag schmieden wollte. Wir waren also nur zu Dritt, eine recht überschaubare Gruppe.
Unseren Goldschmied kannten wir schon durch Vorgespräche, meine Sympathie war ihm gegenüber wegen seiner ruppigen Art etwas gedämpft, doch während der Kurs zeigte er sich doch von einer anderen Seite :)
Wir wurden mit Kaffee versorgt und dann ging es auch schon los. Wir bekamen unser Material für die Ringe in die Hand, welches wir ja im Vorgespräch festgelegt hatten (Material, Breite, Dicke etc.). Ich hab wirklich doof aus der Wäsche geschaut.
Aus diesem Stäbchen sollte dann mal mein Ehering werden? Ja wers glaubt......
Nächster Schockmoment war die Offenbarung, dass wir die Ringe unseres Partners schmieden werden, da es Unglück bringt sich den eigenen Ehering zu schmieden. Na super......Daniel ist ja jetzt mindestens genauso bastelbegabt wie ich. Aber nun gab es kein zurück mehr.
Als erstes bekam man eine Zange in die Hand und durfte das Metallstäbchen unter höchstanstrengung rund biegen. Man kam dem Endergebnis Ring zwar etwas näher aber naja......
Im nächsten Step ging es darum, die Lücke im Ring zu schließen. Man quetschte die beiden Enden also soweit es ging aneinander, danach legt man ein ganz feines hauchdünnes Blättchen aus dem gleichen Material wie die Ringe auf die Lücke und verschweißt das ganze.
Eine ganz schöne Fuddelarbeit, bei der uns der Goldschmied schon zur Hand gehen musste um schlimmeres zu verhindern. Am Ende war die Lücke weg aber nach Ring sah es immernoch nicht aus. Eher leicht verkohlt....
Tja und nun kommt der einzig logische Schritt......bringe den Ring in eine runde Form. Dabei wird der Ring auf einen Zylinderstab geschoben, bis Anschlag, und mit einem Hammer mit Gummikopf rundherum bearbeitet. Dann wieder den Ring nachschieben und weiter klopfen, bis man das Gefühl hat es tut sich was.
Hier dann das Ergebnis nach der Klopfbearbeitung.
Wir nähern uns einem akzeptablen Endergebnis. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon völlig begeistert und wir hatten wirklich jede Menge Spaß beim rumwerkeln.
Der Goldschmied schaute uns immer wieder über die Schulter ob wir auch alles richtig machen und half wo Not am Mann war oder der Ring sich zu einem Ei entwickeln zu drohte. Ein Glück hatten wir einen Profi dabei, ich wüsste nicht wie die hübschen Teile sonst heute aussehen würden.
Jetzt fehlt aber noch das Gold. Momentan sieht er ja eher bronze aus als ob man sie im Mittelalter in einer Schatztruhe gefunden hat.
Daher ging es an die Poliermaschine. Der Ring wurde quer in eine Art "Gabel" geklemmt und mit einem Gerät, ähnlich wie eine elektrische Zahnbürste fingen wir an die Ringe von Innen zu polieren.
Ganz vorsichtig Schritt für Schritt und siehe da unser roségold kam zum Vorschein.
Beim Außen polieren wird der Ring auf ein rotierendes Stöckchen gesteckt, auf einem Holzkanten wird ein Stück Poliertuch geklemmt und mit Druck an den Ring gepresset, während dieser sich dreht. Auch hier muss man gut vorsichtig sein und ganz zaghaft polieren.
Nachdem der Ring Außen und Innen glänzte kam er noch in ein Elektrobad um die feinen Reste von Material und Staub zu entfernen. Und dann waren sie doch tatsächlich nach 5 Stunden intensiver Arbeit endlich fertig. Lagen vor uns und glänzten uns an.
Mitnehmen durften wir sie an dem Tag leider nicht. Die Gravuren und evtl. gewollte Steine und Verzierungen werden bei einem externen Graveur gemacht. Die Ringe werden eingeschickt und, wenn sie fertig sind per Post zu einem nach Hause geschickt oder man kann sie sich abholen.
Wir wollten beide keine Verzierung oder Steine, es sollte schlicht sein, da die Ringe uns ja den Rest unseres Lebens begleiten.
Zu Weihnachten bekam ich einen passenden ganz feinen Beisteckring in den für jedes unserer Ehejahre ein Stein eingesetzt wird.
Bei der Gestaltung der Eheringe sind einem aber keine Grenzen gesetzt. Man kann sich die Herzschlaglinie des Partner eingravieren lassen oder aber den Fingerabdruck. Ganz tolle Ideen gibt es, die natürlich alle ihren Preis haben.
Hier mal ein paar Anregungen unserer Goldschmiede:
Na was haltet ihr von dieser Art Eheringe zu gestalten? Spricht es euch an?
Wow, das ist ja toll! Sowas bleibt auf jeden Fall in Erinnerung. Habe ich es nur überlesen oder wurde es nicht erwähnt: wie teuer ist so ein Kurs?
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Iza vom Reiseblog http://unsettled-destination.de/
Wow die sind wirklich wunderschön! :-) Ich finde deinen Beitrag toll, auch mit den Bildern... Gefällt mir richtig gut!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Marie
Ein echt toller Beitrag. Solche selbstgemachten Ringe sind wirklich etwas besonderes.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Schöner Beitrag! Die sehen wirklich klasse aus :-)
AntwortenLöschenliebst,
http://dw-remember.blogspot.de
Wie gestern schon gesagt: Ich finde die Idee Großartig.
AntwortenLöschenIch hätte ehrlich gesagt auch nie gedacht, dass aus diesen Stäbchen am Anfang mal so schöne Ringe werden. :D
Und das Weihnachtsgeschenk von deinem Mann ist ja wirklich super süß!
Wow, ich finde die Idee, seine Trauringe selber zu schmieden wunderschön! Allerdings stehe weit weit von meiner eigenen Hochzeit entfernt :D
AntwortenLöschenLiebst Julia
Wow, das finde ich toll! Das macht den schönsten Tag noch um einiges schöner :9
AntwortenLöschenLiebst
Anita
http://theapplepig.blogspot.de
Ein sehr schöner Beitrag und sehr informativ, vor allem mit den Bildern dazu. Sieht richtig toll aus. Will mich auch schon länger mal zu einem Schmiedekurs anmelden, aber für Schmuckstücke allgemein :) Hat meine Lust jetzt noch mehr geweckt :)
AntwortenLöschenUnd sehr schöne Ringe sind es geworden :)
Liebe Grüße
luisa
Schöne Idee!
AntwortenLöschenToller und auch informativer Beitrag. Ich finde die Idee ja auch total toll und so hat man zu seinen Ringen noch einen viel engeren Bezug. So wirklich rangetraut habe ich mich aber nicht, jetzt werden unsere klassisch vom Juwelier kommen :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Mona von Belle Mélange
Toller Post und das Ergebnis lässt sich sehen :)
AntwortenLöschenGruß Ina
http://inaisst.blogspot.com/
Das scheint ja gerade richtig in Mode zu sein die eigenen Eheringe selbst zu schmieden. Auf jeden Fall eine tolle Idee und individueller kann der Schmuck am Ende ja nicht sein. Quasi als letzter Schritt, der zusätzlich zusammenschweisst, vor dem Ja-Wort und der Übergabe der Eheringe ;) Dann müssen die Trauringe nur noch für die Ewigkeit halten...
AntwortenLöschendas sind schöne bilder :)
AntwortenLöschenmfg
thomas von schmuck-20