Es geht in den Endspurt! Hallo 9ter Monat und noch 7 Wochen bis zum errechneten Termin.
Wow unglaublich wie die Zeit rast. Gefühlt habe ich gestern erst den positiven Test in der Hand gehalten und nicht glauben wollen, dass der zweite Strich wirklich bedeutet, dass in mir ein kleines Wesen wächst. Ich war ungeduldig und alles hat sich soooo lange gezogen bis endlich ein Bauch sichtbar wurde und ich zum ersten Mal die Bewegungen der Püppi spüren konnte.
Meine aktuelle Stimmung? Ich fühle mich wie eine Tonne mit Armen und Beinen. Es ist der Zeitpunkt gekommen wo ich das Gefühl habe ich bin genauso hoch wie breit. Das Watscheln hat auch schon begonnen und ich fühle mich in allen Klamotten einfach nur noch kugelig!
Tja und jetzt, jetzt packe ich bereits Stück für Stück meine Kliniktasche (es sieht aus als würde ich ins Krankenhaus einziehen), habe die Wickelkommode dreimal ein und wieder aus geräumt (war mit Sicherheit auch nicht das letzte Mal) und im Prinzip ist alles vorbereitet (nur ich nicht). Wo ist denn bitte nur die Zeit geblieben. Auf der einen Seite kann ich es kaum erwarten unsere kleine Maus kennenzulernen. Zu erfahren wie sie aussieht und was sie für ein Wesen ist. Auf der anderen Seite bekomme ich leichte Panik vor dem was auf mich zukommt. Werde ich eine gute Mutter werden? Bin ich dem allem gewachsen? Schaffen wir das als Paar und bleibt am Ende auch noch Zeit für uns oder auch für mich? Fragen über Fragen aber ich bin sicher ich muss einfach alles nur auf mich zukommen lassen und es wird sich schon alles finden. Das Universum schickt einem nur, was man gerade noch so handhaben kann :D
Trotzdem ist es irgendwie ziemlich crazy. Da arbeitet man so lange auf den Moment hin. Man entschließt sich die Kinderplanung anzugehen und den doppelten Boden wegzulassen. Ich dachte wir haben noch ewig Zeit, wenn es denn bei uns überhaupt klappt. Ich hatte mich schon eher mit zwei Hunden als mit Nachwuchs gesehen. Joah und dann klappt das einfach doch schneller als man denkt und siehe da steht man kurz davor Eltern zu werden. Und dann bist du eigentlich nur noch dabei Dinge zu entscheiden. Welcher Kinderwagen soll es sein und welches Beistellbett? Stillen ja oder nein? Eventuell doch einen Kaiserschnitt. Kinderkrippe oder doch eine Tagesmutter. Wie lange möchte/kann ich in Elternzeit gehen?
Gerade bei den essenziell wichtigen Fragen kann man so schnell in eine Schublade gesteckt oder zum Mittelpunkt allgemeiner Diskussionen werden. Vielleicht findet sich die Ein oder Andere Mama hier ja wieder.
1) Das Thema stillen: Ja, natürlich ist es das Beste sein Kind zu stillen und es beinhaltet viele Vorteile. Man hat die Nahrung immer parat, sie hat immer die richtige Temperatur und passt sich individuell dem Kind an. Schon klar und ich freue mich für jede Mutter, die das Stillen zelebriert und bei der alles einwandfrei klappt. Aber nicht immer kann man stillen oder möchte es sogar. Ich sehe durchaus auch Vorteile im nicht stillen. Das Kind kann auch direkt zum Papa eine enge Bindung aufbauen, weil dieser genauso an der Raubtierfütterung beteiligt ist wie die Mama. Außerdem kann man sich flexibel auch mal einen Moment für sich nehmen, da das Kind nicht auf einen bzw. die Boobies angewiesen ist. Und die Pre-Nahrung die man heutzutage kaufen kann hat eine immens gute Zusammensetzung, sodass es einem Kind an nichts fehlen sollte (nahrungstechnisch). Auch die Bindung zwischen Mama und Kind wird hier nicht weniger intensiv oder weniger gestärkt. Schade finde ich es immer, wenn man als nicht-still Mama das Gefühl bekommt weniger Wert zu sein oder seinem Kind mutwillig zu schaden. Ich persönlich kann sagen, dass ich in meinem Umfeld super viele Mamas kenne bei denen das Stillen ein einziger Kampf war der mit vielen Tränen und Schmerzen verbunden war. Hier muss jeder für sich den passenden Weg finden aber es sollten alle gleich behandelt werden. Und vor allem sollten alle Mamas die gleiche Unterstützung bekommen. Jeder will für sein Kind nur das Beste und liebt es von ganzem Herzen. Mal davon abgesehen spreche ich hier aus Erfahrung, da ich selbst nicht gestillt wurde und ein ganz enges Verhältnis zu meiner Mama habe und aus mir ist auch etwas geworden (meine ich zumindest) ;)
Von daher liebe Mamas lasst euch nicht in eine Schublade stecken oder unter Druck setzen. Wenn ihr stillen möchtet und die Milch nur so aus euch raus sprudelt, dann bitte stillt was das Zeug hält. Wenn ihr es nicht könnt oder nicht möchtet dann müsst ihr euch aber nicht verstecken und versuchen eurem Kind heimlich in der Öffentlichkeit die Flasche zu geben. Ihr habt euren eigenen Weg mit eurem Zwerg gefunden der genauso voller Liebe ist wie bei jeder anderen Mami!
By the way ich spreche hier über meine ganz persönliche Meinung, die muss auch nicht jedem gefallen. Ich verurteile niemanden und möchte auch niemanden angreifen! Es sind einfach meine Gedanken.
2) Kaiserschnitt vs. "natürliche" Geburt: Ich muss gestehen als ich wusste das ich schwanger bin und so kurz über das Thema Geburt nachgedacht habe kam ich im ersten Moment zu dem Entschluss "ich möchte einen Kaiserschnitt". Für mich war es einfach ein beruhigendes Gefühl, besonders in der aktuellen Coronazeit, einen planbaren Termin zu haben an dem ich weiß heute ist es soweit. Ich weiß ich habe meinen Freund bei mir und kann weiß genau heute brauchen wir einen Test und die Maus wird geholt. Außerdem habe ich schon so viele Schauergeschichten über Geburtsverletzungen und anschließende Probleme gehört, dass ich mir dachte "nein das muss nicht unbedingt sein". Über die Risiken und Folgen eines Kaiserschnitts kann man dich direkt und ausführlich aufklären. Bei der "natürlichen" Geburt klärt dich keiner so wirklich über die Risiken auf und was da so alles passieren kann.
Aber, wenn du ohne medizinische Indikation zu einem Kaiserschnitt tendierst wirst du heute als Frau unglaublich schräg angeschaut oder musst dich permanent erklären oder rechtfertigen. In manchen Foren wirst du sogar als nicht würdige Mutter betitelt, weil du den Schmerz einer "natürlichen" Geburt nicht erträgst oder ertragen möchtest. Du bist quasi minderwertig. Es wird teilweise sogar damit angegeben wie viel oder wie lange jemand den Schmerz ausgehalten hat. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Warum sollten Frauen in einer Zeit in der es die Möglichkeiten für PDA und Co. gibt sich durch sowas mutwillig durchquälen. Das ist doch keine Mutprobe unter Teenies. Lasst mich doch bitte die Hilfe annehmen die es gibt und die es mir möglich macht alles etwas besser durchzustehen egal wie auch immer diese aussieht. Da lass ich mich dann auch gerne als Weichei betiteln, wenn andere das so sehen und plädiere für mehr Weicheier auf dieser Welt :D
Und sein wir mal ehrlich heutzutage ist eine "natürliche" Geburt nur noch selten "natürlich". Denn sobald wir von Einleitung oder Dammschnitt sprechen ist die Geburt schon nicht mehr "natürlich" sondern es muss eingegriffen werden. Auch hier darf doch wohl jede Frau den Weg für sich wählen mit dem sie am besten klar kommt und der sich für sie gut anfühlt. Vielleicht hat sie enorme Angst vor den Schmerzen oder weiß jetzt schon, dass es bei der letzten Geburt Probleme gab oder das Kind ein Riese wird. Es gibt hier nicht den einzig wahren Weg. Ich habe für mich beschlossen es auf normalem Weg zu versuchen, sollte sich das ganze aber ziehen oder nicht vorwärts gehen oder sich für mich nicht gut anfühlen werde ich die erste sein die nach einem Kaiserschnitt ruft bzw. meinen Kreisßsaal-Anwalt in Form meines Partners darum bitten lassen. Das hat nichts mit feige zu tun sondern ist für mich ein guter Kompromiss. Ich muss mir nichts beweisen und mich 20 Stunden oder mehr durch Wehen durch quälen die mich dem Ziel irgendwie doch nicht näher bringen. Ein bisschen hatte ich ja die Hoffnung meine Tochter würde mir die Entscheidung abnehmen aber "leider" liegt Madame jetzt schon perfekt mit dem Kopf nach unten, sodass einer normalen Geburt aktuell nichts im Wege steht. Na sowas aber auch :D Also dann geben wir dem ganzen Mal eine Chance und hoffen, dass dort unten danach nicht alles wie nach einem Besuch vom Predator aussieht und mein Partner und ich irgendwann auch wieder ein unbekümmertes Sexualleben haben können. Und all meine Schließmuskeln wieder einwandfrei funktionieren und tun was sie tun sollen! Damit auf dem Trampolin oder bei Lachanfällen auch nix daneben geht. *fingers crossed* Immerhin haben wir schon vereinbart und beschlossen, dass mein Freund sich hauptsächlich an meinem Kopf aufhalten darf und da unten nüscht zu suchen hat. Auch nicht, wenn er gefragt wird ob er mal gucken möchte. NEIN, möchte er nicht und ich auch nicht! Da bin ich ein bisschen eigen. Es reicht schon, dass wahrscheinlich sämtliches Krankenhauspersonal einen freien Blick auf meine intimste Intimstelle werfen darf. Frei nach dem Motto "Wer hat noch nicht wer will nochmal".
Schauen wir mal am Ende kommt alles anders als man denkt. Man nimmt sich super tolle Dinge vor hat eine mega Strategie und entbindet am Ende zwischen Snackautomat und Wasserspender.
Aber gut leider können wir nicht in die Zukunft schauen und man weiß auch nicht wie der Weg anders gewesen wäre. Man weiß nicht ob es hinterher nicht besser gewesen wäre einen Kaiserschnitt zu wählen oder aber, wenn man sich für den Kaiserschnitt entscheidet, die normale Geburt kurz und nahezu schmerzlos abgelaufen wäre. Es wäre ja auch langweilig, wenn man das alles schon vorher wüsste! Ich vertraue da jetzt einfach auf meinen Körper und darauf das alles schon irgendwie werden wird und meine Tochter mir einfach so wenig Schaden wie möglich zuführen möchte. Vielleicht flutscht sie auch einfach ganz unkompliziert raus so ohne Schmerzen. Das wäre doch mal was ;)
Kleiner Reminder hier geht es immernoch um meine persönliche Meinung und Empfindungen ;)
Was lernen wir am Ende daraus. Es gibt viele Wege für unterschiedliche Dinge. Jedes Kind ist anders aber am Ende wird es von ganzem Herzen von seinen Eltern geliebt und alle wollen nur das Beste für ihr Baby. Also findet euren Weg für euch. Es wird immer viele Kommentare, Meinungen und Gegenwind geben. Da schafft man sich am besten ein dickes Fell an und blendet aus was man nicht hören möchte!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank wie wunderbar, für dein neues Kommentar!