Keine Sorge ich beschäftige mich nicht mit dem Thema, weil ich einen erneuten Versuch starte sondern, weil ich immernoch aktiv in der Hochzeitswelt mitlese und mit Rat und Tat zur Seite stehe (sofern jemand meinen Rat will höhöh).
Einmal heiraten reicht völlig aus und ist außerdem auch irrsinnig teuer ich esse noch heute nur noch eine Scheibe Brot am Tag um das Geld wieder reinzubekommen. *Spaß*
Worauf ich heute eingehen möchte ist die berühmte und immer neu entfachte Diskussion ob man denn jetzt "nur" standesamtlich heiratet oder ob dem noch eine kirchliche oder freie Trauung folgen soll/kann/muss.
Ich setze das Wort "nur" extra in Gänsefüßchen damit sich Damen die standesamtlich heiraten nicht auf den Schlips getreten fühlen. Wie immer jedem das seine.
Für den Hasen und mich war klar, die standesamtliche Trauung ist uns zu nüchtern, da muss etwas romantischeres und kitschigeres hinterher. Wir wollen den Tränenfaktor, ach was sag ich den Niagara-Fall Effekt.
Kirche kam für uns allerdings gar nicht in Frage, da wir beide nicht gläubig sind, uns Gottes Segen einen Pups interessiert und wir beide erfolgreich aus der Kirche ausgetreten sind ;) (an alle Gläubigen unter euch, bitte seht es mir nach Mein Blog meine Meinung).
Beleuchten wir doch mal die einzigen Möglichkeiten und gehen auf die Pros und Kontras ein:
1) Das Standesamt: Hier ist Standesamt nicht gleich Standesamt. K.O. Kriterium war bei uns auch nicht die Location sondern eher die Zeremonie. Es gibt durchaus wunderschöne Standesämter in Burgen, Schlössern, auf dem Wasser, unter Wasser und was weiß ich noch wo. Bei uns war es das örtliche Standesamt 0815 mit dem 0815 Trausaal.
Man bekommt eine Standesbeamtin oder einen Beamten zugeteilt, bei uns war es der Typ Schlaftablette ;)
Jetzt hat man mehrere Möglichkeiten die Zeremonie zu gestalten. Falls man rein standesamtlich heiratet empfehle ich das volle Programm zu wählen und alles reinzuknallen was nur geht. Von der Kennenlern-Geschichte, über die Hobbies, über das Lieblingsessen bis zu den Zukunftsplänen mit Namen und Anzahl der gewünschten Kinder. Wählt euch Musik zum Einlaufen und Rauslaufen, zum Ringtausch usw. aus.
Bei uns lief das eher nüchtern ab. Wir gingen alle rein (ohne Musik), die Standesbeamtin begrüßte die Gäste und erzählte eine Geschichte vom Reisen und Koffer packen, die ich bis heute nicht ganz verstanden habe und zwischendrin beinahe eingenickt wäre.
Danach kamen die Personalien und die Trauung bekam eine Nummer (ähnlich wie Häftlinge im Strafvollzug). Wir beantworteten brav die Frage aller Fragen mit ja, unterschrieben die Urkunde, küssten uns feierlich (ebenfalls alles ohne Musik) und feddisch.
Kurz und schmerzlos und schon ist man verheiratet ;) Danach ging es zu meinem Papa in den Garten der schön geschmückt war und mit Bierbänken und Tischen bestückt wurde. Es gab ein leckeres italienisches Buffet, viel zu trinken und wir feierten bis 3 Uhr morgens.
Also jedem das Seine, wir hatten kaum persönliche Einflüsse, haben keine Ringe getauscht und hatten keine Musik. Für uns gabs das dann alles bei der Runde 2.
2) Die Kirche: Über die Kirche als Trauungsart kann ich gar nicht so viel sagen, da ich selbst ja nicht kirchlich geheiratet habe und nur bei einer bisher dabei war. Viele Paare entscheiden sich für die Kirche, weil sie entweder gläubig sind oder eben das festliche mit dem Einmarsch usw. mögen. Ich stehe der Kirche sehr skeptisch gegenüber, bin mittlerweile auch kein Mitglied mehr und somit fiel diese Variante für uns weg. Ich konnte auch mit den ganzen religiösen Liedern und Sprüchen nicht viel anfangen. Wir sind beide jung wir wollten Pepp bei unserer Hochzeit und vor allem wollten wir alles nach unseren Wünschen gestalten ohne Einschränkungen.
Kommen wir daher nun zu meiner Lieblingsvariante des Heiratens :)
3) Die freie Trauung: Für mich die schönste Art zu heiraten. Man kann eine freie Trauung überall organisieren auf einem Berg, im Schwimmbad, am See, auf dem Klo (ehm ja) wo auch immer man möchte. Die Zeremonie ist komplett individuell gestaltbar und es sind einem keine Grenzen gesetzt. Man kann sich die Lieder aussuchen die man mag egal ob Nothing Else Matters, Ring on Fire oder 10 nackte Frisösen. Erlaubt ist was gefällt.
Es kann einen Einmarsch geben wie in der Kirche und man kann die Ehegelübte selbst schreiben oder es auch lassen.
Im Normalfall organisiert man einen freien Trauredner oder Rednerin, es könnte aber auch die Schwester oder Tante Uschi die freie Trauung leiten.
Man kann die Familie in die Trauung mit einbinden oder die Haustiere oder Kinder oder das Personal der Location. Es steht einem einfach alles frei. Auch ob man noch ein Ritual haben möchte, wir hatten ein Sandritual, man kann zusammen einen Ballon steigen lassen, eine Sandburg bauen, Steine verteilen oder einen Baumstamm durchsägen.
Für uns war es einfach ideal. Wir hatten so viele Ideen, tolle Musik ausgewählt und wollten einfach alles so persönlich wie möglich haben. Es wurde unsere Geschichte wiedergegeben, wir hatten einen Lesungstext "Die Suche nach dem anderen Ende des Fadens" und es gab ein persönliches Eheversprechen.
Wers persönlich, individuell und ohne Einschränkungen mag sollte sich für eine solche Trauung entscheiden.
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