Der Lauf der Veränderungen!

Ich sitze hier am Laptop und fange an den Beitrag zu schreiben, während im Hintergrund laut über Spotify meine Lieblingsplaylist in voller Lautstärke läuft. Und dabei erwische ich mich mal wieder bei dem Gedanken, wie lange es mir noch möglich ist in dieser Lautstärke hier meine unterschiedlichsten Musikrichtungen zu hören. Denn schon in wenigen Wochen wird hier ein kleines Wesen die Regie meines Lebens übernehmen und dann ist es erstmal vorbei mit dem was Laura gerne möchte. An sich habe ich davor keine Angst, denn es werden auch wieder Zeiten kommen in denen ich übernehme und das tun kann wonach mir ist, nur eben seltener und vielleicht auch nicht mehr ganz so einfach wie bisher. 

Und doch habe ich massiven Respekt vor den Veränderungen die da auf mich und natürlich auch meine bessere Hälfte zukommen. Unser Leben wird komplett auf den Kopf gestellt und mit Sicherheit wird das auch nicht immer einfach. Bedingt durch den Mutterschutz und die Zeit die ich aktuell zu Hause verbringe begleiten mich da natürlich viele Gedanken und manchmal auch Ängste, die vermutlich jede bald Mama in unterschiedlichen Facetten kennen wird.

Was wird eigentlich aus mir also der Frau Laura? Schaffe ich es immernoch Ich zu sein und nicht nur Mama? Schon klar in erster Linie werde ich Mama sein aber ich habe meine Freiheit und mein Leben immer geliebt und auch in vollen Zügen genossen. Sei es eben laut Musik zu hören, durchs Wohnzimmer zu tanzen, mich mit Freunden treffen, spontane Ausflüge usw.

Kann ich mir noch gerecht werden, wenn da plötzlich ein Wesen ist, dass 24/7 volle Aufmerksamkeit von mir fordert? Werde ich noch Momente für mich ganz allein finden? Ich habe es zumindest vor und möchte die Person Laura, die ich neben Mama, Freundin, Tante, Tochter usw. natürlich auch noch bin und bleibe nicht aufgeben. Ist es ungerecht so zu denken? Ich hoffe doch nein. Denn am Ende ist es doch so, nur, wenn ich glücklich bin und es mir gut geht kann ich für mein Kind auch eine gute Mutter sein und ihr all die Liebe geben die sie verdient, oder? Sprich es sollte nicht egoistisch, ungerecht oder sogar unrealistisch sein sich auch um sich selbst zu kümmern. Und ich denke auch es ist legitim sich schon bevor man die Rolle als Mama antritt damit zu beschäftigen, auseinanderzusetzen und ja auch vorzunehmen. Man sollte sich daran erinnern, dass es nicht in Vergessenheit gerät. Vermutlich belächelt mich jetzt die ein oder andere Mama, da sie sich genau dasselbe vorgenommen hat und immer wieder merkt, dass sie es nicht so recht hinbekommt. Wahrscheinlich denkt ihr euch gerade "Nette Idee Laura aber warte erstmal ab bis die Kleine da ist". Ja und vielleicht habt ihr recht. Vielleicht sitze ich irgendwann wieder mal am Laptop (zwischen Kindergeschrei und Haushalt) und lese diesen Beitrag und denke mir "Mensch Laura du hattest doch einen Plan". Aber hey, das ist auch okay. Immerhin lese ich dann diesen Beitrag und erinner mich an die Dinge die ich mir vorgenommen habe. Es ist ja nie zu spät etwas zu ändern. Vielleicht fehlt mir auch am Ende gar nichts und es ist gut so wie es ist. Man weiß ja bei dem kleinen Überraschungsei was man da im Bauch hat nicht so wirklich was einen erwartet. Ist vielleicht auch besser so :) Am Ende werde ich noch voll die Übermutter, die einfach nur darin aufgeht Mutter zu sein und sich um ihr Kind zu kümmern............ehm ich vermute eher nicht aber auch das ist völlig okay, solange es die Person erfüllt und sie damit glücklich ist soll doch bitte jeder so sein wie er das möchte! Niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen. Das müssen wir in der aktuellen Welt schon viel zu oft. Ihr könnt meinen Werdegang als frisch gebackene Mama hier ja hautnah verfolgen und vielleicht hat auch der Ein oder andere Leser (wer auch immer mein Gesabbel hier verfolgt) die Muße mich an meine Vorsätze zu erinnern! Ich wäre euch jedenfalls unendlich dankbar!


Und was wird aus meiner Partnerschaft? Werden wir noch Momente für uns haben? Zeit haben für unsere Liebe und Zweisamkeit? Wird unsere Beziehung stark genug sein die Herausforderungen im Alltag mit Baby zu stemmen? 

Viele würden jetzt natürlich selbstbewusst ein klares "Ja" herausposaunen. Aber ich finde nichts schlimmes daran auch diese Seite zu beleuchten und sich den ein oder anderen Gedanken darüber zu machen. Seit über 4 Jahren laufen wir zu zweit durch unser Leben. Wir schlafen am Wochenende morgens lange, liegen manchmal bis mittags mit Kaffee im Bett und nicht selten gabs auch schon mal TK Pizza als Katerfrühstück im Bett. Wir sind gerne spontan unterwegs, fahren irgendwohin wo etwas los ist und sind auch schon das Ein oder andere mal irgendwo versackt und leicht alkoholgeschwängert nach Hause gekommen. Wir haben unser gemeinsames Leben bisher in vollen Zügen genossen und waren eben nur für uns beide verantwortlich. Doch schon bald übernehmen wir zusammen die Verantwortung für ein kleines menschliches Wesen. Unsere Tochter! Wir müssen als Team funktionieren und viele eigene Bedürfnisse erstmal nach hinten stellen. Wichtig ist, dass wir für sie da sind und ihr den besten Start in dieses Leben ermöglichen. Aber genauso wichtig ist es für mich, dass wir als Paar nicht auf der Strecke bleiben. Auch für uns sollte es die Momente geben aus denen wir Kraft schöpfen können und unsere Liebe nicht vergessen, denn aus dieser ist nun mal die kleine Maus entstanden die wir bald in unseren Armen halten werden. 

Wie oft ich jetzt schon gehört habe, dass hier vor allem Kommunikation der Schlüssel ist und man einfach viel miteinander sprechen sollte! Ehm ja, das ist nicht immer so einfach, wenn man ein männliches Exemplar zu Hause hat, dessen Steckenpferd nicht unbedingt die Kommunikation ist :D Aber gut hilft ja alles nix, dann müssen wir das wohl jetzt mal angehen und daran arbeiten. Ist ja noch nicht Hopfen und Malz verloren. Ansonsten berichte ich dann wohl in einem Jahr als Laura S. aus O. 36 Jahre und alleinerziehend! Wir hoffen es einfach mal nicht.

Das schöne ist man wird ja auch nicht als Eltern geboren, denn auch das ist eine Rolle in die man rein wachsen muss. Und keiner erwartet von einem, dass man von Anfang an alles richtig macht. 

Aber ich mag auch eigentlich gar nicht so viel Grübeln und schwarz malen. Am Ende wird die kleine Maus einiges verändern aber in erster Linie positiv. Sie wird uns zu einer Familie machen und zu Dritt werden wir die Welt neu entdecken. Wir werden mit Sicherheit einiges von ihr lernen besonders auch über uns selbst und ich bin zuversichtlich, dass es großartig werden wird! Es ist einfach Wahnsinn was da so alles in einem passiert. Da beschließt man eine Familie zu gründen, denkt man hat noch ewig Zeit bis es soweit ist und Zack nicht mal ein Jahr später steht die Geburt kurz bevor. Das hat dann wohl nicht so gut geklappt mit dem noch ewig Zeit haben :D Aber wie schon gesagt alles im Leben passiert aus einem bestimmten Grund und alles kommt genauso wie es kommen soll, davon bin ich ganz fest überzeugt.


In diesem Sinne freue ich mich einfach unvoreingenommen auf alles was da in nächster Zeit auf uns zukommt!

 

Achtung aufgepasst.......es schwangert!


Es geht in den Endspurt! Hallo 9ter Monat und noch 7 Wochen bis zum errechneten Termin. 

Wow unglaublich wie die Zeit rast. Gefühlt habe ich gestern erst den positiven Test in der Hand gehalten und nicht glauben wollen, dass der zweite Strich wirklich bedeutet, dass in mir ein kleines Wesen wächst. Ich war ungeduldig und alles hat sich soooo lange gezogen bis endlich ein Bauch sichtbar wurde und ich zum ersten Mal die Bewegungen der Püppi spüren konnte.

Meine aktuelle Stimmung? Ich fühle mich wie eine Tonne mit Armen und Beinen. Es ist der Zeitpunkt gekommen wo ich das Gefühl habe ich bin genauso hoch wie breit. Das Watscheln hat auch schon begonnen und ich fühle mich in allen Klamotten einfach nur noch kugelig!

Tja und jetzt, jetzt packe ich bereits Stück für Stück meine Kliniktasche (es sieht aus als würde ich ins Krankenhaus einziehen), habe die Wickelkommode dreimal ein und wieder aus geräumt (war mit Sicherheit auch nicht das letzte Mal) und im Prinzip ist alles vorbereitet (nur ich nicht). Wo ist denn bitte nur die Zeit geblieben. Auf der einen Seite kann ich es kaum erwarten unsere kleine Maus kennenzulernen. Zu erfahren wie sie aussieht und was sie für ein Wesen ist. Auf der anderen Seite bekomme ich leichte Panik vor dem was auf mich zukommt. Werde ich eine gute Mutter werden? Bin ich dem allem gewachsen? Schaffen wir das als Paar und bleibt am Ende auch noch Zeit für uns oder auch für mich? Fragen über Fragen aber ich bin sicher ich muss einfach alles nur auf mich zukommen lassen und es wird sich schon alles finden. Das Universum schickt einem nur, was man gerade noch so handhaben kann :D

Trotzdem ist es irgendwie ziemlich crazy. Da arbeitet man so lange auf den Moment hin. Man entschließt sich die Kinderplanung anzugehen und den doppelten Boden wegzulassen. Ich dachte wir haben noch ewig Zeit, wenn es denn bei uns überhaupt klappt. Ich hatte mich schon eher mit zwei Hunden als mit Nachwuchs gesehen. Joah und dann klappt das einfach doch schneller als man denkt und siehe da steht man kurz davor Eltern zu werden. Und dann bist du eigentlich nur noch dabei Dinge zu entscheiden. Welcher Kinderwagen soll es sein und welches Beistellbett? Stillen ja oder nein? Eventuell doch einen Kaiserschnitt. Kinderkrippe oder doch eine Tagesmutter. Wie lange möchte/kann ich in Elternzeit gehen?

Gerade bei den essenziell wichtigen Fragen kann man so schnell in eine Schublade gesteckt  oder zum Mittelpunkt allgemeiner Diskussionen werden. Vielleicht findet sich die Ein oder Andere Mama hier ja wieder.

1) Das Thema stillen: Ja, natürlich ist es das Beste sein Kind zu stillen und es beinhaltet viele Vorteile. Man hat die Nahrung immer parat, sie hat immer die richtige Temperatur und passt sich individuell dem Kind an. Schon klar und ich freue mich für jede Mutter, die das Stillen zelebriert und bei der alles einwandfrei klappt. Aber nicht immer kann man stillen oder möchte es sogar. Ich sehe durchaus auch Vorteile im nicht stillen. Das Kind kann auch direkt zum Papa eine enge Bindung aufbauen, weil dieser genauso an der Raubtierfütterung beteiligt ist wie die Mama. Außerdem kann man sich flexibel auch mal einen Moment für sich nehmen, da das Kind nicht auf einen bzw. die Boobies angewiesen ist. Und die Pre-Nahrung die man heutzutage kaufen kann hat eine immens gute Zusammensetzung, sodass es einem Kind an nichts fehlen sollte (nahrungstechnisch). Auch die Bindung zwischen Mama und Kind wird hier nicht weniger intensiv oder weniger gestärkt. Schade finde ich es immer, wenn man als nicht-still Mama das Gefühl bekommt weniger Wert zu sein oder seinem Kind mutwillig zu schaden. Ich persönlich kann sagen, dass ich in meinem Umfeld super viele Mamas kenne bei denen das Stillen ein einziger Kampf war der mit vielen Tränen und Schmerzen verbunden war. Hier muss jeder für sich den passenden Weg finden aber es sollten alle gleich behandelt werden. Und vor allem sollten alle Mamas die gleiche Unterstützung bekommen. Jeder will für sein Kind nur das Beste und liebt es von ganzem Herzen. Mal davon abgesehen spreche ich hier aus Erfahrung, da ich selbst nicht gestillt wurde und ein ganz enges Verhältnis zu meiner Mama habe und aus mir ist auch etwas geworden (meine ich zumindest) ;)

Von daher liebe Mamas lasst euch nicht in eine Schublade stecken oder unter Druck setzen. Wenn ihr stillen möchtet und die Milch nur so aus euch raus sprudelt, dann bitte stillt was das Zeug hält. Wenn ihr es nicht könnt oder nicht möchtet dann müsst ihr euch aber nicht verstecken und versuchen eurem Kind heimlich in der Öffentlichkeit die Flasche zu geben. Ihr habt euren eigenen Weg mit eurem Zwerg gefunden der genauso voller Liebe ist wie bei jeder anderen Mami!

By the way ich spreche hier über meine ganz persönliche Meinung, die muss auch nicht jedem gefallen. Ich verurteile niemanden und möchte auch niemanden angreifen! Es sind einfach meine Gedanken.


2) Kaiserschnitt vs. "natürliche" Geburt: Ich muss gestehen als ich wusste das ich schwanger bin und so kurz über das Thema Geburt nachgedacht habe kam ich im ersten Moment zu dem Entschluss "ich möchte einen Kaiserschnitt". Für mich war es einfach ein beruhigendes Gefühl, besonders in der aktuellen Coronazeit, einen planbaren Termin zu haben an dem ich weiß heute ist es soweit. Ich weiß ich habe meinen Freund bei mir und kann weiß genau heute brauchen wir einen Test und die Maus wird geholt. Außerdem habe ich schon so viele Schauergeschichten über Geburtsverletzungen und anschließende Probleme gehört, dass ich mir dachte "nein das muss nicht unbedingt sein". Über die Risiken und Folgen eines Kaiserschnitts kann man dich direkt und ausführlich aufklären. Bei der "natürlichen" Geburt klärt dich keiner so wirklich über die Risiken auf und was da so alles passieren kann. 

Aber, wenn du ohne medizinische Indikation zu einem Kaiserschnitt tendierst wirst du heute als Frau unglaublich schräg angeschaut oder musst dich permanent erklären oder rechtfertigen. In manchen Foren wirst du sogar als nicht würdige Mutter betitelt, weil du den Schmerz einer "natürlichen" Geburt nicht erträgst oder ertragen möchtest. Du bist quasi minderwertig. Es wird teilweise sogar damit angegeben wie viel oder wie lange jemand den Schmerz ausgehalten hat. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Warum sollten Frauen in einer Zeit in der es die Möglichkeiten für PDA und Co. gibt sich durch sowas mutwillig durchquälen. Das ist doch keine Mutprobe unter Teenies. Lasst mich doch bitte die Hilfe annehmen die es gibt und die es mir möglich macht alles etwas besser durchzustehen egal wie auch immer diese aussieht. Da lass ich mich dann auch gerne als Weichei betiteln, wenn andere das so sehen und plädiere für mehr Weicheier auf dieser Welt :D 

Und sein wir mal ehrlich heutzutage ist eine "natürliche" Geburt nur noch selten "natürlich". Denn sobald wir von Einleitung oder Dammschnitt sprechen ist die Geburt schon nicht mehr "natürlich" sondern es muss eingegriffen werden. Auch hier darf doch wohl jede Frau den Weg für sich wählen mit dem sie am besten klar kommt und der sich für sie gut anfühlt. Vielleicht hat sie enorme Angst vor den Schmerzen oder weiß jetzt schon, dass es bei der letzten Geburt Probleme gab oder das Kind ein Riese wird. Es gibt hier nicht den einzig wahren Weg. Ich habe für mich beschlossen es auf normalem Weg zu versuchen, sollte sich das ganze aber ziehen oder nicht vorwärts gehen oder sich für mich nicht gut anfühlen werde ich die erste sein die nach einem Kaiserschnitt ruft bzw. meinen Kreisßsaal-Anwalt in Form meines Partners darum bitten lassen. Das hat nichts mit feige zu tun sondern ist für mich ein guter Kompromiss. Ich muss mir nichts beweisen und mich 20 Stunden oder mehr durch Wehen durch quälen die mich dem Ziel irgendwie doch nicht näher bringen. Ein bisschen hatte ich ja die Hoffnung meine Tochter würde mir die Entscheidung abnehmen aber "leider" liegt Madame jetzt schon perfekt mit dem Kopf nach unten, sodass einer normalen Geburt aktuell nichts im Wege steht. Na sowas aber auch :D Also dann geben wir dem ganzen Mal eine Chance und hoffen, dass dort unten danach nicht alles wie nach einem Besuch vom Predator aussieht und mein Partner und ich irgendwann auch wieder ein unbekümmertes Sexualleben haben können. Und all meine Schließmuskeln wieder einwandfrei funktionieren und tun was sie tun sollen! Damit auf dem Trampolin oder bei Lachanfällen auch nix daneben geht. *fingers crossed* Immerhin haben wir schon vereinbart und beschlossen, dass mein Freund sich hauptsächlich an meinem Kopf aufhalten darf und da unten nüscht zu suchen hat. Auch nicht, wenn er gefragt wird ob er mal gucken möchte. NEIN, möchte er nicht und ich auch nicht! Da bin ich ein bisschen eigen. Es reicht schon, dass wahrscheinlich sämtliches Krankenhauspersonal einen freien Blick auf meine intimste Intimstelle werfen darf. Frei nach dem Motto "Wer hat noch nicht wer will nochmal". 

Schauen wir mal am Ende kommt alles anders als man denkt. Man nimmt sich super tolle Dinge vor hat eine mega Strategie und entbindet am Ende zwischen Snackautomat und Wasserspender.

Aber gut leider können wir nicht in die Zukunft schauen und man weiß auch nicht wie der Weg anders gewesen wäre. Man weiß nicht ob es hinterher nicht besser gewesen wäre einen Kaiserschnitt zu wählen oder aber, wenn man sich für den Kaiserschnitt entscheidet, die normale Geburt kurz und nahezu schmerzlos abgelaufen wäre. Es wäre ja auch langweilig, wenn man das alles schon vorher wüsste! Ich vertraue da jetzt einfach auf meinen Körper und darauf das alles schon irgendwie werden wird und meine Tochter mir einfach so wenig Schaden wie möglich zuführen möchte. Vielleicht flutscht sie auch einfach ganz unkompliziert raus so ohne Schmerzen. Das wäre doch mal was ;)

Kleiner Reminder hier geht es immernoch um meine persönliche Meinung und Empfindungen ;)


Was lernen wir am Ende daraus. Es gibt viele Wege für unterschiedliche Dinge. Jedes Kind ist anders aber am Ende wird es von ganzem Herzen von seinen Eltern geliebt und alle wollen nur das Beste für ihr Baby. Also findet euren Weg für euch. Es wird immer viele Kommentare, Meinungen und Gegenwind geben. Da schafft man sich am besten ein dickes Fell an und blendet aus was man nicht hören möchte!






Guter Rat ist teuer......oder umsonst!


 Wir befinden uns nun im siebten Monat meiner Schwangerschaft, genauer gesagt in der 26ten Schwangerschaftswoche. Mehr als die Hälfte der Schwangerschaft ist rum und ich muss sagen ich durfte echt schon einiges lernen in meiner neuen Welt. Nicht immer unbedingt hilfreiches, das meiste doch eher verstörend! Aber ich wäre nicht ich, wenn ich es nicht entweder mit Humor nehmen würde oder eben einen unterhaltsamen Blogbeitrag daraus stricke um eben auch mein Umfeld etwas zu unterhalten. Denn ich möchte euch meine Erfahrungen definitiv nicht vorenthalten, wo kämen wir denn dahin.

Sobald man seine Schwangerschaft verkündet hat öffnet sich ein unsichtbarer Vorhang in eine komplett andere Welt. Man wirkt plötzlich unfassbar anziehend auf eine Sorte Mensch, die man bisher irgendwie nicht kannte oder die ihr wahres Gesicht erfolgreich versteckt haben. Bewaffnet mit guten Ratschlägen, tollen Floskeln und jede Menge Überzeugungskraft machen sie sich auf den Weg um dich auf das was da auf dich zu kommt natürlich bestens vorzubereiten. Das schlimme ist sie lauern überall und man kann ihnen einfach nicht entkommen. Also lehnt euch zurück und lasst das Schauspiel beginnen.

"Schlaft so lange ihr noch könnt" ist glaube ich der Satz den ich und auch meine schlechtere Hälfte in der letzten Zeit am Meisten zu hören bekommen haben. Nun gut sicher ein gut gemeinter Rat aber was soll ich jetzt tun? Bei meinem Arbeitgeber einen Winterschlaf beantragen und nur noch das Bett hüten? Ich schlafe genauso viel und genauso oft und lange wie es mir eben möglich ist, also eben nicht wesentlich mehr oder anders als sonst und vorschlafen ist eben nicht. Aber danke für den Hinweis ich werde es mir merken und jede freie Minute zum schlafen nutzen. Fun Fact: Der Satz "Schlaft so lange ihr noch könnt" wird dann übrigens von "Schlaf, wenn das Baby schläft" abgelöst. Dazu berichte ich dann sicherlich mehr aus meinem Leben als frisch gebackene Mama.

"Ach das hat früher auch keinen interessiert" ist sicher der Satz, den man gerade von der älteren Generation am häufigsten zu hören bekommt, wenn die sich mal wieder darüber amüsieren auf was wir Schwangeren so in Sachen Nahrung und Getränke alles verzichten und achten. Da wird man dann mit den Bauern in kleinen Dörfern verglichen die sicher auch nicht auf ihre rohe Salami und weichen Eier verzichtet haben und überhaupt so ein Bier in der Schwangerschaft wird ja wohl auch nicht schaden. Ja ne, wenn ich mir manche so anschaue hat es aber vielleicht doch ein wenig geschadet, dass man damals noch nicht wusste was so alles nicht unbedingt förderlich für die Entwicklung des Nachwuchs ist. Mein Leben, mein Körper, meine Regeln. Soll gerne jeder für sich entscheiden auf was er verzichtet und was nicht. Ich nehme aber mal stark an, dass jede Menge Frauenärzte einen nicht umsonst auf gewisse Lebensmittel und Getränke hinweisen, die man in seiner Schwangerschaft besser weglassen soll. Aber natürlich können auch die sich täuschen. Sicherlich ist Oma Erna da deutlich belesener und hat wesentlich mehr Ahnung was Sinn macht und was nicht. Und überhaupt brauchen wir der fortschriftlichen Medizin und Forschung nicht zu vertrauen.

Eine der sicher kuriosesten Veränderungen ist die Unantastbarkeit deines Körpers bzw. die deines Bauches. Die gibt es nämlich quasi nicht mehr oder interessiert keinen mehr. Da wird fröhlich gestreichelt, gerieben und getätschelt als gäbe es keinen Morgen mehr und als wäre dein Bauch der von Buddha persönlich. Wahnsinn vorher hat deinen Bauch doch auch keinen interessiert und danach vermutlich auch nicht mehr (wobei dann vermutlich alle ungefragt dein Kind anfassen). Aber schön, dass auf einmal alle so davon angezogen sind. Als wäre ich ein überdimensional großes Glückbärchi. Nunja ich betatsche ja auch nicht plötzlich die Genitalien oder Brüste einer anderen Person, weil sie mich so anziehen. Wo kämen wir denn dahin? Ich bin in den meisten Momenten so überrumpelt, dass mir dazu gar nix einfällt und als ich dann einmal was gesagt habe kam nur ein "och ja jetzt stell dich mal nicht so an". Ehm ja, danke auch, dass ich ein Problem damit habe, dass man einfach ungefragt meinen Bauch anfasst aber okay! 

Ach und falls ihr zum jetzigen Zeitpunkt das Geschlecht eures Kindes noch nicht wisst seid euch sicher, eure Verwandtschaft/Umfeld weiß es sicher! Aussagen wie "der Bauch ist aber spitz, dass wird bestimmt ein Junge" oder "Du strahlst so, dass ist bestimmt ein Junge" bis hin zu den allgemeinen Aussagen "die bekommt bestimmt einen Jungen" oder sogar der Oma die schon vom Enkelsohn geträumt hat ist alles dabei! Lasst euch gesagt sein, bei mir lagen alle daneben :D 

Und das sind nur ein paar der Dinge mit denen man als schwangere konfrontiert wird. Andere wichtige Punkte sind zum Beispiel die Größe des Bauches. Den einen ist dein Bauch für die Schwangerschaftswoche in der du bist zu klein, andere kommen dann mit "Wow sicher das es keine Zwillinge sind" oder "Du siehst aus als ist es bald soweit" um die Ecke. Ich wusste gar nicht, dass es hier einen Normbauch gibt. Also quasi den idealen Bauch wie er in der entsprechenden Schwangerschaftswoche auszusehen hat. Dicht gefolgt vom Bauch ist dann die Frage nach der Gewichtszunahme. Hast du zu viel zugenommen isst du für zwei, hast du zu wenig zugenommen ist dein Baby bestimmt unterversorgt. Irgendwas ist ja immer!

Ich kann euch daher nur mitgeben, genießt soweit möglich eure Schwangerschaft in vollen Zügen und schaltet ansonsten auf Durchzug! Und wer jetzt denkt, die ganzen Ratschläge, Floskeln und Sprüche hören nach der Geburt auf.......ehm nein!

Kleiner Test - große Wirkung!


Ha, hand hoch wer denkt bei dem Titel auch direkt an das Thema Corona? Kommt schon mir könnt ihr nichts vor machen.

Aber nein, ich muss euch enttäuschen oder vielleicht auch positiv (im wahrsten Sinne des Wortes) überraschen, es geht ausnahmsweise mal nicht um das leidige Thema mit C! Es geht um einen anderen kleinen Test mit einer riesen Bedeutung, der dein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Na was meint ihr wohl? Rischtisch es geht um einen Schwangerschaftstest. Aber fangen wir ruhig von vorne an und eins nach dem anderen!

Kinder war für mich immer ein auf und ab Thema. Im Gegensatz zu manch anderen Mädels in meinem Umfeld stand für mich nie im Lebensmittelpunkt Kinder zu bekommen. Während andere Damen sich zu 100% sicher wahren unbedingt Kinder haben zu wollen und das auch nicht zu spät, war es bei mir eher ein auf und ab der Gefühle. Mal fühlte ich mich super erwachsen und bereit und dann kamen wieder Zweifel, Ängste und das Gefühl doch noch nicht so weit zu sein. Ich habe mir immer gesagt die Zeit wird es zeigen und irgendwann weiß ich es oder ich weiß es nicht.

Meine bessere Hälfte und ich haben schon länger über die Kinderplanung gesprochen aber irgendwie kam immer was dazwischen. Diverse Jobwechsel von Ihm und mir mit anstehender Probezeit, Urlaube die noch erlebt werden wollten und dann die Odyssee mit meinem HPV. Danach erstmal das Verbot für Nachwuchs bis alles verheilt und vor allem überstanden ist. Und seien wir mal ehrlich irgendwie findet man immer eine Ausrede und den perfekten Zeitpunkt gibt es meiner Meinung nach auch eher nur in den klassischen Hollywood-Filmen. Definitiv jedoch nicht in meinem Leben. Und bei allem Respekt ich meine ich werde ja auch nicht jünger und besser. Auch, wenn ich mir das manchmal einbilde. 

Naja, also im Prinzip kam dann irgendwann der Moment in dem man sich sagt joah jetzt sollte alles passen und man lässt den doppelten Boden einfach weg und schaut was passiert. Das man jetzt direkt von heute auf morgen schwanger wird ist zwar durchaus möglich hätte ich mir bei mir aber jetzt auch nicht so vorstellen können. So und ich bin auch der Typ Frau der keine Lust hatte direkt im Kalender zu schauen, zu rechnen und meine bessere Hälfte am Tag der Tage zu überfallen. Ich wollte das alles in Ruhe angehen und einfach auf mich zukommen lassen. Wenns passiert passierts und wenn nicht kann man ja immernoch mal genauer schauen worans eventuell liegt und die ein oder andere Maßnahme ergreifen. Ich verurteile niemanden der direkt dem Schicksal auf die Sprünge hilft, versteht mich nicht falsch. Jeder soll hier seinen Weg finden mit dem er sich am wohlsten fühlt. Ich wollte bewusst etwas Zeit, gut hat am Ende dann auch nicht so gut geklappt mit der Zeit aber da wären wir wieder beim richtigen Zeitpunkt :D

Ich stellte mich jedenfalls auf eine längere, schöne und intensive Versuchszeit ein. In der ich genügend Zeit habe den Gedanken Mama zu werden in mir wachsen lassen kann und vielleicht doch noch das ein oder andere zu erleben. Und seien wir mal ehrlich, du hast nur diese paar Tage im Monat an denen du schwanger werden kannst. Dann muss das Sperma noch schnell genug sein, die Eizelle finden im richtigen Stand des Mondes, wenn der Kalender den goldenen Schein im 3ten Zenit anzeigt........usw. ihr wisst was ich meine. Und, wenn man nicht gerade ganz frisch zusammen ist fällt man ja jetzt auch nicht mehr jeden Tag übereinander her (herzlichen Glückwunsch übrigens an alle langjährigen Paare bei denen das noch so ist, ich beneide euch) :D So, die Chancen sind also ziemlich groß, dass es einen Moment dauert. Man hat alle Zeit der Welt.

Wir in unserem Fall hatten einen wundervollen 14-Tage all inklusive Urlaub in einem adults only Hotel in der Domenikanischen Republik geplant. Klingt malerisch, paradisisch und wundervoll? Wäre es mit Sicherheit auch geworden ;) 

Fragt mich nicht wieso aber ca. 14 Tage vor unserem geplanten Urlaub (der uns übrigens extrem viele Nerven, Besuche im Reisebüro und Diskussionen gekostet hat) beschloss ich an dem Tag an dem ich meine Periode bekommen sollte aus jucks und dollerei einen Schwangerschaftstest zu machen. Ich hatte noch einen übrig und auch so gar keine Symptome einer sich ankündigenden Periode. Tja und dann erschien da doch tatsächlich ein zweiter Strich auf dem Test. Ihr könnt euch vorstellen wie sprachlos ich im ersten Moment war. Wirklich glauben konnte ich es auch nicht. Daher bin ich natürlich direkt in die nächste Drogerie gestürmt und habe mir einen dieser Tests geholt, der dir schwarz auf weiß in Buchstaben sagt, dass du tatsächlich schwanger bist. Und genau das hat auch dieser Test bei mir getan! Unglaublich aber wahr! Ich bin schwanger! Joah und was jetzt? Panik, ausrasten, freuen, weinen, weglaufen oder einfach alles auf einmal?



Ich beschloss erstmal meinen Freund einzuweihen, denn gemeinsam lässt sich sowas besser verarbeiten und er hat ja auch nicht unwesentlich Anteil daran, nicht wahr ;) Also hab ich ihn mir in der Mittagspause geschnappt und ihm erstmal offeriert, dass wir nicht alleine in den Urlaub fliegen werden. Pause.........Stille........Schweigen! Da war der Herr doch tatsächlich mal sprachlos, dass ich sowas erleben darf. Nach dem wir dann die ersten Tage Zeit hatten diese für uns natürlich wundervolle Nachricht zu verarbeiten, stellten wir uns natürlich die Frage was denn nun aus unserem Urlaub wird. Nach etlichen langen Diskussionen, Abwägen der Vor- und Nachteile und vielen Gedanken haben wir uns entschieden den Urlaub zu stornieren. Zu lange Flugzeiten, zu unsichere Versorgung vor Ort aber vor allem die Gefahr des Zika Virus, welcher neurologische Schäden bei einem Fötus verursachen kann. Das waren uns dann doch zu viele Punkte und zum Glück hatten wir ja eine Reiserückrittsversicherung abgeschlossen (nicht wegen mir, sei an dieser Stelle erwähnt). 

Joah und da sind wir nun. Aktuell in der 12ten Woche mit einer kleinen Pflaume die mal unser Kind wird. Was für eine neue aufregende Zeit jetzt beginnt. Ich schwanke immernoch zwischen Panikattacken und Freudensprüngen. Aber was soll ich sagen, so viele vor uns wurden schon Eltern und auch wir sind groß geworden, da werden wir das mit Sicherheit auch noch irgendwie hinbekommen. Wie wir uns schlagen werden und was dabei raus kommt könnt ihr sicher live hier auf meinem Blog verfolgen es wird mir eine Freude sein euch daran teilhaben zu lassen. Als kleine Aufmunterung zwischendurch, als Lektion oder aber einfach nur, weil ich es kann :)