Der Lauf der Veränderungen!

Ich sitze hier am Laptop und fange an den Beitrag zu schreiben, während im Hintergrund laut über Spotify meine Lieblingsplaylist in voller Lautstärke läuft. Und dabei erwische ich mich mal wieder bei dem Gedanken, wie lange es mir noch möglich ist in dieser Lautstärke hier meine unterschiedlichsten Musikrichtungen zu hören. Denn schon in wenigen Wochen wird hier ein kleines Wesen die Regie meines Lebens übernehmen und dann ist es erstmal vorbei mit dem was Laura gerne möchte. An sich habe ich davor keine Angst, denn es werden auch wieder Zeiten kommen in denen ich übernehme und das tun kann wonach mir ist, nur eben seltener und vielleicht auch nicht mehr ganz so einfach wie bisher. 

Und doch habe ich massiven Respekt vor den Veränderungen die da auf mich und natürlich auch meine bessere Hälfte zukommen. Unser Leben wird komplett auf den Kopf gestellt und mit Sicherheit wird das auch nicht immer einfach. Bedingt durch den Mutterschutz und die Zeit die ich aktuell zu Hause verbringe begleiten mich da natürlich viele Gedanken und manchmal auch Ängste, die vermutlich jede bald Mama in unterschiedlichen Facetten kennen wird.

Was wird eigentlich aus mir also der Frau Laura? Schaffe ich es immernoch Ich zu sein und nicht nur Mama? Schon klar in erster Linie werde ich Mama sein aber ich habe meine Freiheit und mein Leben immer geliebt und auch in vollen Zügen genossen. Sei es eben laut Musik zu hören, durchs Wohnzimmer zu tanzen, mich mit Freunden treffen, spontane Ausflüge usw.

Kann ich mir noch gerecht werden, wenn da plötzlich ein Wesen ist, dass 24/7 volle Aufmerksamkeit von mir fordert? Werde ich noch Momente für mich ganz allein finden? Ich habe es zumindest vor und möchte die Person Laura, die ich neben Mama, Freundin, Tante, Tochter usw. natürlich auch noch bin und bleibe nicht aufgeben. Ist es ungerecht so zu denken? Ich hoffe doch nein. Denn am Ende ist es doch so, nur, wenn ich glücklich bin und es mir gut geht kann ich für mein Kind auch eine gute Mutter sein und ihr all die Liebe geben die sie verdient, oder? Sprich es sollte nicht egoistisch, ungerecht oder sogar unrealistisch sein sich auch um sich selbst zu kümmern. Und ich denke auch es ist legitim sich schon bevor man die Rolle als Mama antritt damit zu beschäftigen, auseinanderzusetzen und ja auch vorzunehmen. Man sollte sich daran erinnern, dass es nicht in Vergessenheit gerät. Vermutlich belächelt mich jetzt die ein oder andere Mama, da sie sich genau dasselbe vorgenommen hat und immer wieder merkt, dass sie es nicht so recht hinbekommt. Wahrscheinlich denkt ihr euch gerade "Nette Idee Laura aber warte erstmal ab bis die Kleine da ist". Ja und vielleicht habt ihr recht. Vielleicht sitze ich irgendwann wieder mal am Laptop (zwischen Kindergeschrei und Haushalt) und lese diesen Beitrag und denke mir "Mensch Laura du hattest doch einen Plan". Aber hey, das ist auch okay. Immerhin lese ich dann diesen Beitrag und erinner mich an die Dinge die ich mir vorgenommen habe. Es ist ja nie zu spät etwas zu ändern. Vielleicht fehlt mir auch am Ende gar nichts und es ist gut so wie es ist. Man weiß ja bei dem kleinen Überraschungsei was man da im Bauch hat nicht so wirklich was einen erwartet. Ist vielleicht auch besser so :) Am Ende werde ich noch voll die Übermutter, die einfach nur darin aufgeht Mutter zu sein und sich um ihr Kind zu kümmern............ehm ich vermute eher nicht aber auch das ist völlig okay, solange es die Person erfüllt und sie damit glücklich ist soll doch bitte jeder so sein wie er das möchte! Niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen. Das müssen wir in der aktuellen Welt schon viel zu oft. Ihr könnt meinen Werdegang als frisch gebackene Mama hier ja hautnah verfolgen und vielleicht hat auch der Ein oder andere Leser (wer auch immer mein Gesabbel hier verfolgt) die Muße mich an meine Vorsätze zu erinnern! Ich wäre euch jedenfalls unendlich dankbar!


Und was wird aus meiner Partnerschaft? Werden wir noch Momente für uns haben? Zeit haben für unsere Liebe und Zweisamkeit? Wird unsere Beziehung stark genug sein die Herausforderungen im Alltag mit Baby zu stemmen? 

Viele würden jetzt natürlich selbstbewusst ein klares "Ja" herausposaunen. Aber ich finde nichts schlimmes daran auch diese Seite zu beleuchten und sich den ein oder anderen Gedanken darüber zu machen. Seit über 4 Jahren laufen wir zu zweit durch unser Leben. Wir schlafen am Wochenende morgens lange, liegen manchmal bis mittags mit Kaffee im Bett und nicht selten gabs auch schon mal TK Pizza als Katerfrühstück im Bett. Wir sind gerne spontan unterwegs, fahren irgendwohin wo etwas los ist und sind auch schon das Ein oder andere mal irgendwo versackt und leicht alkoholgeschwängert nach Hause gekommen. Wir haben unser gemeinsames Leben bisher in vollen Zügen genossen und waren eben nur für uns beide verantwortlich. Doch schon bald übernehmen wir zusammen die Verantwortung für ein kleines menschliches Wesen. Unsere Tochter! Wir müssen als Team funktionieren und viele eigene Bedürfnisse erstmal nach hinten stellen. Wichtig ist, dass wir für sie da sind und ihr den besten Start in dieses Leben ermöglichen. Aber genauso wichtig ist es für mich, dass wir als Paar nicht auf der Strecke bleiben. Auch für uns sollte es die Momente geben aus denen wir Kraft schöpfen können und unsere Liebe nicht vergessen, denn aus dieser ist nun mal die kleine Maus entstanden die wir bald in unseren Armen halten werden. 

Wie oft ich jetzt schon gehört habe, dass hier vor allem Kommunikation der Schlüssel ist und man einfach viel miteinander sprechen sollte! Ehm ja, das ist nicht immer so einfach, wenn man ein männliches Exemplar zu Hause hat, dessen Steckenpferd nicht unbedingt die Kommunikation ist :D Aber gut hilft ja alles nix, dann müssen wir das wohl jetzt mal angehen und daran arbeiten. Ist ja noch nicht Hopfen und Malz verloren. Ansonsten berichte ich dann wohl in einem Jahr als Laura S. aus O. 36 Jahre und alleinerziehend! Wir hoffen es einfach mal nicht.

Das schöne ist man wird ja auch nicht als Eltern geboren, denn auch das ist eine Rolle in die man rein wachsen muss. Und keiner erwartet von einem, dass man von Anfang an alles richtig macht. 

Aber ich mag auch eigentlich gar nicht so viel Grübeln und schwarz malen. Am Ende wird die kleine Maus einiges verändern aber in erster Linie positiv. Sie wird uns zu einer Familie machen und zu Dritt werden wir die Welt neu entdecken. Wir werden mit Sicherheit einiges von ihr lernen besonders auch über uns selbst und ich bin zuversichtlich, dass es großartig werden wird! Es ist einfach Wahnsinn was da so alles in einem passiert. Da beschließt man eine Familie zu gründen, denkt man hat noch ewig Zeit bis es soweit ist und Zack nicht mal ein Jahr später steht die Geburt kurz bevor. Das hat dann wohl nicht so gut geklappt mit dem noch ewig Zeit haben :D Aber wie schon gesagt alles im Leben passiert aus einem bestimmten Grund und alles kommt genauso wie es kommen soll, davon bin ich ganz fest überzeugt.


In diesem Sinne freue ich mich einfach unvoreingenommen auf alles was da in nächster Zeit auf uns zukommt!