Chaos-Trip - Rock am Ring 2016


Letztes Jahr im November beschlossen wir, dass wir 2016 gerne auf ein Festival möchten. Eigentlich beschloss ICH das und der Hase sollte mit.
Zusammen mit einem befreundeten Pärchen studierten wir die Line Ups und angekündigten Bands diverser Festivals.
Am Ende entschieden wir uns für Rock am Ring in Mendig.
Seit 2 Jahren wohnt das Festival nun dort und ist nicht mehr am Nürburgring zu finden.
Dreimal war ich schon dort, nun also zum ersten Mal in einer anderen Location.....ich war gespannt.

Samstags ging es in die Metro zum einkaufen. Ich will nicht sagen, dass wir unorganisiert und chaotisch sind aber so ungefähr lief der Einkauf ab :)
Am Ende waren wir der Meinung wir hätten alles besorgt und nach einem kurzen Check am Dienstagabend machten wir uns Donnerstag Mittag auf den Weg nach Mendig.
Eine Stunde Fahrtzeit war wirklich ein klacks. Das Wetter war auch recht schön mit Sonne und warmen Temperaturen. Auch wenn die Prognose für die nächsten Tage schon mehr als schlecht war.

Wir hatten uns für das Green Camping registriert. Das ist eine separat ausgewiesene Campingfläche auf der keine Stromgeneratoren und große Möbelstücke erlaubt sind. Außerdem gibt es eine Nachtruhe und der Müll soll in Säcken gesammelt und nicht quer auf dem Platz verteilt werden.
Alles in allem hatte ich am Nürburgring auch den Eindruck, dass Duschen und WC´s wesentlich sauberer waren.

Auf dem Gelände angekommen wurden wir einer Fahrrinne zum parken zugewiesen. Da fing das erste schmunzeln schon an. Parkplätze fürs Green Camping lagen bei P4, parken mussten wir am Ende bei P19. Ich konnte mich also schon auf einen kleinen Fußmarsch einstellen.
Nach dem parken wurde erstmal entschieden welche wichtigen Utensilien auf den ersten Weg zum Campingplatz mitgenommen werden sollten.
Dann machten wir uns auf zur ersten Bandausgabe um dort unsere Festivalbändchen in Empfang zu nehmen.
Und schon da fing das Chaos an, denn an der Ausgabe gab es nicht genügend Bändchen und so wurden wir gebeten uns doch zur nächsten Stelle zu begeben und dort nachzufragen.
Das klappte dann auch auf halber Strecke und wir konnten alle mit Bändchen den Weg fortsetzen.

Ca. 45 Minuten dauerte unser einmaliger Fußmarsch vom Auto zum Zeltplatz. Ich war fix und alle. Es war mega schwül und die Wege teilweise schon sehr matschig und uneben. Es hatte die vergangenen Tage ja auch nicht gerade wenig geregnet.
Auf dem Zeltplatz angekommen, stellten wir nach einer halben Stunde umherirren fest, dass es keine freien Flächen mehr zum campen gab. Alles war dicht und manche hatten sehr großzügig ihre Lager aufgeschlagen.
Eigentlich hieß es, dass man mit der Registrierung auch einen Platz sicher hat, dass war hier aber wohl nicht der Fall.
Nach langen Diskussionen mit diversen Helfern und 2 Stunden Wartezeit in denen wir nichts machen konnten außer dumm in der Gegen zu sitzen, wurde uns dann ein Fleckchen zugeteilt.
Super, dass es genau in dem Moment zu regnen begann. 
Wir bauten also erstmal die Zelte auf und danach unseren Pavillon. Einen weiteren Weg zum Auto schoben wir auf den nächsten Tag.




Freitag war dann der Katastrophentag. Immer wieder regnete es. Die Luft war schwülwarm und es waren für den Nachmittag und Abend schwere Gewitter angesagt.
Gegen Mittag gingen wir zum Konzertgelände um die Eröffnungsband "We came as Romans" zu sehen.
Das lief auch alles ganz gut, wobei das Gelände schon immer mehr aufweichte.
Im Anschluss begann es auch wieder etwas heftiger zu schütten und so gingen wir zum Zeltplatz zurück. Die nächsten interessanten Bands für uns spielten eh erst abends.

Ziemlich cool war der aufgebaute Lidl auf dem Gelände. Der war direkt um die Ecke von unserem Platz und hatte wirklich alles was das Herz begehrt. Backautomaten, Kühltruhen voller Grillsachen, Zelte, Pavillons usw.
Es fehlte an nichts und wir hätten uns das vorherige einkaufen wirklich sparen können. Die Preise waren nämlich wirklich human und realistisch.


Gegen 17 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Weg hoch zum Gelände. Starten wollten wir mit Disturbed, gefolgt von Tenacious D und im Anschluss Volbeat.

Disturbed waren auch wirklich super. Danach fing es schon wieder leicht an zu nieseln aber sie starteten trotzdem die Einspielmusik für Tenacious D als sich der Himmel plötzlich zu zog und kohlrabenschwarz wurde.
Es kamen die ersten Durchsagen, dass das Spielprogramm wegen dem Unwetter vorerst unterbrochen wird und man sich bitte von metallischen Zäunen und Stangen fern halten soll.
Dann brach die Hölle aus. Heftige Blitze zuckten am Himmel, es schüttete wie aus Eimer und der Donner tat Schläge.
Es kam die Ansage wir sollen uns alle zu unseren Zelten oder Autos begeben und die Leute stürmten los.
Viele flüchtete in die Partyzelte andere quetschten sich unter die Bierwagen und die Souvenirstände.
Wir machten uns auf den Weg zum Zelt in einem Regen der wie eine Dusche von oben war. Binnen kurzer Zeit war meine Hose völlig durchnässt und in meinen Schuhen stand nur so das Wasser.
Neben uns am Rand schwomm ein Bach aus Matsch und Wasser mit uns der immer größer wurde.
Der Geräuschpegel durch den Donner war echt heftig und da ich eh ein kleiner Gewitter-Schisser bin waren das nicht die besten Gegebenheiten für mich.

Auf unserem Weg sahen wir Zelte in Wasser und Matsch stehen, umgekippte Pavillons und ein einziges Meer aus Matsch und Schlamm.
Mir war schon ganz mulmig und an unserem Platz angekommen mussten wir dann feststellen, dass es unser Pavillon leider nicht überlebt hatte. Die Metallstangen waren komplett verbogen und umgeknickt und er hing ziemlich schepp über unseren Zelten.
Wir stellten uns erstmal unter und irgendwann später versuchte ich mich aus meiner Jeans zu schälen um mir frische Sachen anzuziehen. 
Wenn man nur zwei Hosen dabei hat und weiß, dass die eine niemals wieder trocknen wird ist das schon sehr ungünstig.

Für uns kam zu dem Zeitpunkt eine Abreise schon sehr gut in Frage. Wir wollten jedoch noch den nächsten morgen abwarten und erstmal schauen ob wir mit unserem Auto überhaupt vom Gelände wieder runter kommen.
Wir sind dann abends auch nochmal aufs Konzertgelände, als der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde und haben uns Volbeat noch angeschaut.




Am nächsten morgen stand nach einem Autocheck fest, wir fahren! Wir hatten keinen Pavillon mehr, kaum noch trockene Sachen und die Stimmung war mehr als im Arsch.
Die ganze Nacht gingen die Sirenen und der Rettungshubschrauber musste mehrmals landen. Krankenwagen hatten sich teilweise im Schlamm festgefahren und überall war schlechte Stimmung.
Es war alles nur noch matschig und nirgends konnte man ohne Gummistiefel mehr hin.
Gegen 14 Uhr machten wir uns dann auf die Rückfahrt. Während andere Autos bis zur Motorhaube im Schlamm fest steckten konnten wir mit unseren Autos ziemlich gut vom Gelände fahren. Und wir waren nicht die einzigen........
Die Prognosen für den Tag und den Sonntag waren mehr als schlecht und noch so ein Unwetter im Zelt brauchten wir echt nicht. Außerdem ging das Gerücht um, dass der Veranstalter sowieso überlegt das Festival abzubrechen.


Mein Fazit ist, dass ich sowas noch nie erlebt habe. Das ganze Festival war unorganisiert und das Gelände ist eine absolute Katastrophe.
Kein Vergleich zum Nürburgring und sicherlich nicht die beste Entscheidung, da es ja letztes Jahr bereits ähnlich katastrophal ablief.

Zu Rock am Ring Mendig werde ich sicherlich nicht mehr fahren und ich denke einige andere entscheiden sich genauso.
Den Hasen bekomme ich sicherlich auch nicht wieder auf ein Festival......wen wunderts.

Wir haben trotzdem versucht das Beste daraus zu machen


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