Mein Tag mit der Bahn

Um sieben Uhr klingelte der Wecker. Eine unmenschliche Zeit. Draußen ist es stockdunkel und meine innere Uhr sagte "eigentlich könntest du noch liegen bleiben ". Kann ich nicht denn meine S-Bahn wartet leider nicht auf mich.

Meine Sachen habe ich gestern Abend schon gepackt. Stellt sich jetzt nur noch die Frage "Was ziehe ich an?". Bequem für die lange Zugfahrt und doch kundentauglich. Nach einigen Versuchen, jeder Menge herumfliegender Kleidung habe ich dann auch sowas gefunden. Haare schnell zum Zopf, Koffer geschnappt und los gehts.
Mein Koffer passt gerade so in mein Auto. Aber, er passt!

Auf dem Weg zur Firma regnet es in Strömen. Natürlich, was auch sonst.
Schnell das Auto in die Tiefgarage gestellt, Laptop in den Koffer gequetscht damit man nicht mit drei Taschen rumhantieren muss, Schirm geschnappt und ab in den Regen.
Es ist immernoch dunkel und wach bin ich irgendwie auch nicht. Dafür nervös, denn wie immer, wenn ich mit den Öffis fahre habe ich Angst was falsch zu machen oder meinen Zug zu verpassen!

Dann kommt die Bahn! Der Kerl der sich auf den Platz neben mich setzt riecht irgendwie unangenehm. Es gibt ja nichts besseres als gut riechende Männer! Da bin ich sehr empfindlich und aufmerksam.
Nach einer ewig langen Fahrt bin ich endlich am Hauptbahnhof angekommen.
Schnell kaufe ich noch was zu essen und zu trinken und ein Kaffee darf auch nicht fehlen. Mein Kaffee morgens ist mir heilig und am besten guter Kaffee :)

So jongliere ich meine Becher und mein Gepäck zum Gleis und sitze viel zu früh dort. Mindestens 10 mal schaue ich auf mein Ticket und die Anzeige um mich zu vergewissern ob ich wirklich richtig bin. 
Und dann kommt der ICE. Natürlich steht meine Wagenzahl NICHT außen am Zug also muss ich mich durch die Gänge quetschen auf der Suche nach meinem Platz!
Gefunden! 
An arbeiten ist allerdings nicht zu denken, denn das WLAN ist verschlüsselt und über meinen Hotspot ist die Verbindung mehr als grausig. Dauernd schmiert die Verbindung ab und eine Mail öffnen dauert Stunden.
Absolut nichts für einen leicht reizbaren Menschen wie mich.

Die Asiaten die gerade eingestiegen sind rempeln links und rechts gegen meinen Sitz, da sie ihren riesigen Reisekoffer nirgends verstaut bekommen.
Der Typ links von mir führt gerade sein fünftes Telefonat mit richtig intensivem sächsischen Dialekt und die Frau vor mir beschwert sich bei allen über die Lautstärke.
Nicht mal das sanfte schaukeln des Zuges kann mich entspannen. 
Wegen Personalwechsel zeige ich nun schon zum dritten Mal mein Ticket und meinen Ausweis und frage mich wann sie meine Daten auswendig kennen!
Jaja das Zug fahren.

Ich erinnere mich an die vielen Aussagen wie angenehm und entspannt Zug fahren doch wäre und wie super man dabei doch arbeiten könne. Scheint bei allen so zu sein nur bei mir nicht! Na prima!

Jetzt hoffe ich nur noch das wir pünktlich ankommen, kurz ins Hotel fahren können und der Kundentermin entspannt abläuft.

Ein Fan vom Bahn fahren werde ich wohl nie!

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