Weltuntergang - Der Einkaufshorror

Langsam und gemächlich rollt unser Audi auf den, aus allen Nähten platzenden, Rewe Parkplatz. Der Himmel hat seine Schleusen geöffnet und der leichte Regen führt wiedermal dazu, dass 90% der Leute vergessen, wie man sein Auto sicher vorwärts bewegt.

Auf dem Parkplatz herrscht ein getummel und gedrängel wie auf der Kirmes. Im ersten Augenblick scheint es als wäre nicht ein einziger Parkplatz mehr frei und der Laden würde jeden Moment wegen Überfüllung schließen. Aus meinem Augenwinkel, sehe ich einen Polizeiwagen, der bereits den ersten Auffahrunfall zu schlichten versucht. Ich bin froh, dass der Hase fährt und den Wagen vorsichtig um die Ecke steuert.
Hinten in der Ecke (in die sich kaum Leute vorwagen, weil sie zu weit vom Eingang entfernt ist) finden wir doch noch tatsächlich ein parkplatzähnliches Fleckchen.

Beim lebensgefährlichen Slalom über den Parkplatz zum Eingang muss man aufpassen, nicht noch vor dem Wochenende überfahren zu werden. Es ist Donnerstag der Tag vor dem 1ten Mai, dem Feiertag. Dem Tag an dem die Welt untergehen wird und die Supermärkte der Städte nie wieder öffnen werden. Der Tag an dem hunderte von Menschen ihre Wocheneinkäufe erledigen müssen und spontan vergessen, dass die Supermärkte ja auch Samstags geöffnet haben.
Und wir sind mittendrin. Dummerweise, weil wir nicht vorher daran dachten, dass halb Deutschland mal wieder in Weltuntergangsstimmung verfallen wird.

Im Rewe angekommen, ohne weitere Schäden, arbeiten wir unseren Einkaufszettel ab. Wir haben extra nur ein Körbchen genommen, da man mit dem Einkaufswagen in dem ein oder anderen Gang mit Sicherheit feststecken würde. Von den Leuten, denen man in die Hacken fahren würde, mal abgesehen.
Vor dem Gemüse Regal wird mir mal wieder bewusst........ich bin zu spät. Im Fach für die Frühlingszwiebeln herrscht gähnende Leere. Bei den Paprikas sind nur noch die verschrumpelten übrig derer sich keiner erbarmen möchte. Allgemein herrscht ein Mangel an Nachschub.
Ich suche also zusammen was noch vorhanden und vor allem essbar ist und hake unsere Einkaufsliste ab.

Überall um uns herum schwirren hektische und unfreundliche Menschen, die sich teilweise in den Gängen um die letzte Dose Tomatensoße streiten. Es ist wie im Zoo in einem Affengehege. Man kann es kaum treffender beschreiben. Ich drücke unser Körbchen fest an mich um auch ja keine meiner bisher ergatterten Produkte an einen hektisch suchenden Mitmenschen zu verlieren. 
Schon auf dem Weg Richtung Kasse wird es uns bewusst. Es ist fast wie auf dem Amt, nur dass man hier keine Nummer ziehen darf.
Also brav ab in die Schlange und mit den anderen tausend Menschen warten, dass die Kassiererin ihren Turbogang entdeckt.
Zu allem Unglück haben wir auch noch ausgerechnet Mrs. Slow erwischt. Mrs. Slow ist die Kassierin die wir in der Regel immer versuchen zu meiden. Sie hat nicht nur die Geschwindigkeit einer Weinbergschnecke an ihr ist auch die perfekte Verkäuferin verloren gegangen.
"Haben sie eine Payback Karte?", "Oder vielleicht die Rewe Family Card?", "Möchten sie vielleicht eine haben, dann gebe ich Ihnen einen Antrag mit?", "Vielleicht Geld abheben?". 

Nachdem sie einem alles Angeboten hat was der Rewe als Special Offers so zu bieten hat, widmet sie sich wieder unserem Einkauf. Hin und wieder stellt sie ein paar Fragen zu unseren Einkäufen und ich frage mich ob sie sich gleich im nächsten Step morgen zum essen bei uns einladen möchte.......
Ich bin kein geduldiger Mensch und nachdem ich selbst schon beim Edeka an der Kasse gearbeitet habe, weiß ich welches Tempo man vorlegen kann.

Irgendwann nach 2 Stunden haben wir es dann endlich geschafft. Wir stehen am Auto und Laden unsere Einkäufe ein. An der Fülle des Parkplatzes hat sich absolut nichts geändert. Im Gegenteil, mittlerweile wird Schlange gestanden. Schon beim raus fahren stelle ich fest, dass Lücken bilden und Ein- und Ausfahrten freihalten nicht jedermanns Sache ist.
Schon gar nicht am Tag vor dem Feiertag.
So bildet sich eine fest verkeilte Schlange die nicht Vor und nicht Zurück kann, weil alle Ausweichmöglichkeiten versperrt werden. Geschlagene 10 Minuten dauert es, bis eine ältere Dame es doch noch schafft ihren kleinen Panzer (VW Lupo) um die Ecke zu wuchten und somit etwas Luft in den Auto-Corso lässt.

Am Ende sind wir zu Hause angekommen, fix und alle und haben geschworen nie wieder Nachmittags an so einem Tag einkaufen zu gehen. Wenn auch nur 2% der Leute mal von ihren Vorräten zu Hause zehren würde wäre alles viel entspannter. Oder eben nur das nötigste kaufen.
Oder die Rentner eben tagsüber einkaufen gehen, wenn sie sowieso Zeit haben und nicht genau dann, wenn fast alle berufstätigen Feierabend machen und zum einkaufen starten.....

Wie habt ihr das so erlebt? Den Tag vor dem Feiertag?

8 Kommentare:

  1. Ja ja immer das gleiche Spiel wenn ein Feiertag bevor steht. Gruselig!
    Aber manchmal hilft es ja schon, sich Luft zu machen! ;)

    Liebe Grüße, Bella
    http://kessebolleblog.blogspot.de

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  2. Ich weiß schon warum ich nie vor den Feiertagen einkaufe ^^
    Wirklich schrecklich ...

    Liebe Grüße
    Justine

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  3. Das Problem an dem Donnerstag war, dass zum einen ein Feiertag bevor stand und zum anderen Geld wieder auf den Konto da war. Da drehen die Leute besonders gern durch und verlieren jeglichen Verstand.
    Normalerweise plane ich meine Einkäufe immer vorher, damit ich an solchen Tagen nicht los muss. Da wir aber beim Metzger Fleisch für unseren Besuch bestellt haben, waren wir diesmal gezwungen und ja, ich hasse es. Die Leute drehen durch und an der Fleischtheke kommen die Omis und sagen "2 Rinderfilets", der nette Verkäufer sucht zwei raus und wiegt sie und dann schlägt Omi zu "Nee, ich meinte das da, nicht das was sie da haben" "Aber sie haben doch gesagt 2 Filets" "Ja ne das andere". Das ging vier mal so, bis ich dann sagte, dass es für alle sinnvoller wäre, wenn sie einfach darauf zeigen würde, weil wir alle heute noch zu Hause ankommen möchten. Mittlerweile hassen mich viele dort, weil ich dann einfach was sage, weil es für den Verkäufer sowie für uns, die warten müssen einfach nervig ist, wenn Omi nicht einfach darauf hinzeigen kann.

    So, das war nur ein winziger Ausschnitt aus meinem Donnerstag

    Liebe Grüße

    Jeanette

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    1. Wow okay scheint bei dir ja auch nicht besser gewesen zu sein :) Ich finde das immer wieder erschreckend und vermeide es in der Regel auch zu solchen Zeiten einkaufen zu gehen, ging nur diesmal leider nicht anders......

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  4. Oh ja, da kann ich dir nur zustimmen. Ich habe ja dieses Mal den Fehler gemacht, am verkaufsoffenen Sonntag in die Stadt zu fahren - nie wieder! So viele Menschen, so viele Taschendiebe, so viel Stress, so viel Unordnung - da bleibe ich doch lieber bei meiner liebsten Einkaufszeit: 10 Uhr Morgens, wenn noch alle schlafen! :)

    Liebe Grüße,
    Iza vom Reiseblog http://unsettled-destination.de

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  5. Ja, solche Tage sind immer Stress pur! Ich dachte ich spare mir das Chaos mal lieber und hab schon vorher einen Großeinkauf gemacht :)

    Ich wünsch dir nen schönen Abend :)
    Liebst, Linda

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  6. oh ja..jedesmal leider dasselbe :D aber man überlebt es :D

    http://lovelyattitude.com

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  7. Ohje, da sprichst du mir echt aus der Seele! Vor den Feiertagen, egal welchen, ist wirklich so ein gedrängel überall und es herrscht wirklich Weltuntergangsstimmung bei allen, alle Regale leer und man denkt sich, Leute, übermorgen könnt ihr doch wieder! :D Aber trotzdem ist man selber einer von diesen Leuten, auch wenn man vielleicht nur eins, zwei Sache braucht, die sich diesem Wahnsinn vor den Feiertagen aussetzen:D
    Bei mir kann man übrigens gerade unter anderem ein Treaclemoon Set gewinnen, ich würde mich freuen wenn du vorbei schaust:)
    love, B http://missbeblog.blogspot.de/2015/04/easter-giveaway.html

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Vielen Dank wie wunderbar, für dein neues Kommentar!